Trockenperioden und Wärmeinseln: Klimawandelprognose für Westfalen
Westfalen (wh). Es wird heißer und nasser in Westfalen. Zudem werden Stürme und Starkregen häufiger vorkommen, prognostiziert der Klimawandelbericht des NRW-Umweltministeriums.
Der Bericht, den NRW-Umweltminister Johannes Remmel vorstellte, analysiert die bereits eingetretenen und erwarteten Klimaänderungen für die einzelnen Regionen. Dieser zeigt, dass die Temperaturen zwischen 1981 und 2010 bereits um durchschnittlich 0,5 bis 0,8 Grad gestiegen sind; im östlichen Münsterland sogar um bis zu 1,1 Grad. Zugleich haben sich die Regenmengen erhöht.
Eine Fortsetzung dieses Trends kann sich zwar positiv auf die Landwirtschaft auswirken, jedoch auch negative Folgen haben und Gefahren bergen. Ein zunehmend warmes Klima und Trockenperioden bedeuten nicht nur, dass es weniger Schneetage im Sauerland gibt. Der Klimawandel gefährdet auch die Moore im Münsterland sowie im Weserbergland, wo Pflanzen angesiedelt sind, die ein kaltes und feuchtes Klima brauchen. Wenn die Moore austrocknen, setzen sie klimaschädliche Treibhausgase frei, die in den Böden gespeichert sind.
Im Ruhrgebiet und anderen dicht bebauten Großstädten leiden die Bewohner immer häufiger unter Hitzeperioden und sogenannten tropischen Nächten mit mehr als 20 Grad Außentemperatur. Ein Phänomen sind dort außerdem Wärmeinseln, bei denen die Temperaturen um bis zu zehn Grad erhöht sind, da Verkehr und Gebäude Hitze speichern und die Luftzufuhr nicht ausreichend ist.
"Nordrhein-Westfalen ist mit seinen Ballungsräumen und Städten ganz besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels", sagte Remmel. Wie stark sich diese Entwicklung fortsetzt, hänge davon ab, wie erfolgreich die Bemühungen für den Klimaschutz in Zukunft seien, urteilt der Bericht. Eine "Roadmap" der Landesregierung mit Maßnahmen zum Beispiel gegen Überschwemmungen in Städten, soll zudem helfen, die Region für die Klimaveränderung zu rüsten.