Umfrage zur Nachbarschaft: In Südwestfalen wird gestritten, im Münsterland geklagt
Westfalen (wh). In Ostwestfalen-Lippe sind die Menschen besonders hilfsbereit, in Südwestfalen gibt es viele neugierige Nachbarn und im Münsterland landen Streitigkeiten besonders häufig vor Gericht – zeigt eine repräsentative Umfrage des WDR rund um das Thema Nachbarschaft.
Das positive Ergebnis: Landesweit sind 90 Prozent der 1002 befragten Menschen mit ihren Nachbarn zufrieden und helfen sich im Alltag. Allerdings zeigt die Umfrage einige regionale Besonderheiten, etwa wenn es darum geht, Streit und Unstimmigkeiten in der Nachbarschaft zu lösen. So hat das sachliche Gespräch im Münsterland und in Südwestfalen mit 86 bzw. 88 Prozent Zustimmung eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung; im Ruhrgebiet wird der Ärger bei 36 Prozent der Befragten heruntergeschluckt, während in Südwestfalen 49 Prozent angeben, dass dann Streit herrsche. Die Tendenz zur juristischen Auseinandersetzung sei landesweit im Münsterland am höchsten, berichtet der WDR.
Die Gründe für diese Unterschiede liegen jedoch auch in der Struktur der Orte und Siedlungen in den Regionen, berichten Wissenschaftler mit Blick auf die Ergebnisse. So seien die Münsterländer möglicherweise deshalb besonders klagefreudig, weil es dort besonders viele Immobilieneigentümer gibt, die bei Konflikten nicht einfach wegziehen können.