Nahe der sanierungsbedürftigen Lennebrücke bei Nachrodt hat das THW eine Behelfsbrücke gebaut. Foto: Michael Kling / Märkischer Kreis
02.02.2024

Verkehr soll bald wieder rollen

Heute starten die Instandsetzungsarbeiten an der Lennebrücke bei Nachrodt-Wiblingwerde. In zwei bis drei Wochen soll die marode Brücke wieder befahrbar sein, hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer dem Verkehrsausschuss im Landtag abgekündigt. 

Seit einer Woche belastet die Brückensperrung an der B236 die Gemeinde und den Märkischen Kreis. Hintergrund sind hochwasserbedingte Schäden am Brückenfundament. Als Folge müssen PKWs nun lange Umwege in Kauf nehmen; zudem entfällt eine Umleitungsstrecke zur dauergesperrten A45 bei Lüdenscheid. Lediglich eine provisorische Brücke verschafft Fußgängern und Radfahrern derzeit eine Möglichkeit, vom einen Ortsteil in den anderen zu gelangen.

Planung für neue Brücke läuft

Verkehrsminister Krischer hat im Landtag eine baldige Freigabe der sanierungsbedürftigen Lennebrücke in Aussicht gestellt. Die Vorbereitungen zur Reparatur durch den Landesbetrieb Straßen.NRW liefen auf Hochtouren, sagte der Grünen-Politiker. In zwei bis drei Wochen sollen die notwendigen Reparaturen abgeschlossen und die Brücke voraussichtlich wieder wie gewohnt nutzbar sein. Ohnehin aber wird der Bau einer neuen Brücke in unmittelbarer Nähe des 1850 errichteten Bauwerks geplant. Derzeit läuft hierzu allerdings noch ein Planfeststellungsverfahren, hieß es im Verkehrsausschuss.

Die Behelfsbrücke über die Lenne im Bau. Foto: Michael Kling, Märkischer Kreis

Die Behelfsbrücke über die Lenne im Bau. Foto: Michael Kling, Märkischer Kreis

Vor dem Hintergrund mehrerer Brückensperrungen im Märkischen Südwestfalen hat die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) vor einem „beispiellosen Infrastrukturchaos“ gewarnt. Die SIHK fordert unter anderem einen Infrastrukturbeauftragten für die Region, der die verschiedenen Baulastträger, darunter auch die Schiene, koordiniert, sowie die Einrichtung eines „Runden Tisches“. Dieser soll frühzeitig über verschiedene Baumaßnahmen informieren und Positionen der Unternehmen aufgreifen.

SIHK fordert umfassendes Sanierungsprogramm

Es gehe nun nicht allein darum, den Verkehr so schnell wie möglich über die Lenne zu bekommen. Vielmehr brauche es ein umfassendes Sanierungsprogramm für die Verkehrsinfrastruktur, sagte SIHK-Präsident Ralf Stoffels: „Mit Blick auf die Region braucht es eine konsequente, koordinierte und durchgreifende Strategie, um das Schlimmste im Infrastrukturchaos zu verhindern, unabhängig von Zuständigkeiten und der Frage, ob es nun der Verkehr oder das Hochwasser war, das zum Chaos geführt hat.“

wsp

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