Zu Verspätungen im VRR kam es besonders stark auf den RE-Linien, die auf stark befahrenen Trassen unterwegs sind. Foto: VRR
17.03.2021

„Nachhaltige Veränderungen“

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erwartet als Folge der Corona-Pandemie langfristig weniger Fahrgäste. Bis 2025 Umsatzeinbußen prognostiziert.

Weniger Pendler und keine Messe-Besucher, kaum noch Ausflügler am Wochenende und keine Fußball-Fans, die mit der Bahn zu Spielen fahren: Ein deutlicher Verlust an Fahrgästen in der Corona-Pandemie trifft den ÖPNV hart, macht der VRR in seiner Jahresbilanz 2020 deutlich. 

Bei 233,5 Millionen Euro liegen die Einnahmeausfälle des VRR für das vergangene Jahr. Im Lockdown im Frühjahr 2020 gingen die Fahrgastzahlen um 70 bis 80 Prozent zurück. Aktuell liegt die Auslastung von Bus und Bahn bei 30 Prozent der Vor-Corona-Zeit. Die Verluste werden durch den Corona-Rettungsschirm aufgefangen, so dass die Finanzierung zunächst gesichert sei, so der Verbund. Auch seien 94 Prozent der Ticket-Abonnenten treu geblieben, sagte VRR-Vorstand José Luis Castrillo. 

Herausforderung für öffentlichen Verkehr

Der Verkehrsverbund erwartet durch mehr Homeoffice, weniger Dienstreisen und verstärktes Online-Lernen eine „nachhaltige Veränderung für die gesamte Arbeitsplatz-Mobilität“. Dies stelle auch den öffentlichen Verkehr in NRW vor Herausforderungen. Eine große Aufgabe für die nächsten Jahre sei es, Fahrgäste, die nicht regelmäßig unterwegs sind, zurückzugewinnen. Man will mit flexibleren Tickets auf die Situation reagieren. Der Nahverkehr leiste einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, daher sei ein kontinuierliches volles Verkehrsangebot wichtig, so Castrillo. 

Leere Sitzplätze in der S-Bahn: Im Jahr 2020 keine Ausnahme. Foto: VRR

Leere Sitzplätze in der S-Bahn: Im Jahr 2020 keine Ausnahme. Foto: VRR

Der VRR stellte auch seinen Qualitätsbericht vor. Deutlich zugenommen haben 2020 demnach die geplanten Zugausfälle, sowohl durch Baustellen als auch durch coronabedingte Einschränkungen. Die durchschnittliche Verspätung der Züge blieb mit einer Minute und 30 Sekunden gegenüber dem Vorjahr konstant. Vor allem Strecken mit hoher Verkehrsbelastung durch Güter- und Fernverkehr waren betroffen.

wsp

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