Wasserstoff statt Erdgas
In Holzwickede wurde erstmals in Deutschland eine Erdgasleitung vollständig auf Wasserstoff umgestellt. NRW-Energie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur weihte die 500 Meter lange Leitung ein.
Durch die Pilotprojekt-Leitung „H2HoWi“ in der Nähe des Dortmunder Flughafens versorgt werden drei Unternehmen, die mit dem Wasserstoff einen Teil der Wärme für ihre Gebäude erzeugen. Der Netzbetreiber Westnetz GmbH, eine Tochter der Westnetzenergie AG, hat dafür eine Erdgasleitung vom Verteilnetz getrennt und an einen Wasserstoffspeicher angeschlossen. Dieser wird mit klimaneutralem Wasserstoff gefüllt, der bei einem Druck von maximal 42 bar gespeichert wird. Falls es einen Niedrigstand gibt, meldet ein Sensor im Speicher dies direkt dem Gaslieferanten. Um das Pilotprojekt zu ermöglichen, wurden neben der Umstellung der Erdgasleitung bei den drei Kunden geeignete Brennwertgeräte installiert. Diese verbrennen den reinen Wasserstoff nahezu emissionsfrei, heißt es von Westnetz.
Hoffnungsträger Wasserstoff
Wasserstoff gilt als ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele, betonte Ministerin Neubaur in Holzwickede: „Um diese Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir mutige unternehmerische Entscheidungen. Das Projekt H2HoWi zeigt eine gute Perspektive auf, wie wir das Gas-Verteilernetz umstellen und den daran angeschlossenen Kunden eine klimafreundliche Zukunft ermöglichen können.“
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt läuft bis 2023 und wird vom Deutschen Brennstoffinstitut Freiberg begleitet. Es gibt aber bereits Perspektiven für die Zeit danach. So soll im Jahr 2032 das Wasserstoffnetz auf bis zu 8500 Kilometern Leitungslänge anwachsen. Ein Großteil soll aus der bestehenden Erdgasinfrastruktur heraus entwickelt werden.
wsp