Wasserstoffprojekte nehmen Fahrt auf
Mit rund 30 Millionen Euro fördert das Land Wasserstoffprojekte in Westfalen. Das Geld fließt nach Hamm und Lichtenau.
17,5 Millionen Euro stellt das Land dem Wasserstoffzentrum Hamm (WZH) zur Verfügung. Dort soll im Ortsteil Uentrop ein kommunaler Gemeinschaftselektrolyseur mit einer Leistung von 20 Megawatt entstehen. Energie aus erneuerbaren Quellen soll dort in bis zu 1500 Tonnen grünem Wasserstoff umgewandelt werden. Insgesamt investieren die Partner 43 Millionen Euro. „Der Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft, die maßgeblich auf den Einsatz erneuerbarer Energien setzt, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Energiewende“, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.
Der Bau des Elektrolyseurs in Hamm soll laut Stadt 2025 beginnen. Der kommerzielle Produktionsstart ist für 2026 vorgesehen. Unter anderem sollen in Hamm dann Busse und LKW mit Wasserstoff angetrieben werden. Dies soll auch eine Voraussetzung für das Verkehrsdrehkreuz „MultiHub Westfalen“ bilden, das am ehemaligen Güterbahnhof Hamm entstehen soll. „Mit diesen Fördermitteln kommen wir unserem Ziel, grünen Wasserstoff für die Region zu produzieren, einen Schritt näher“, sagt Reinhard Bartsch, Geschäftsführer des Wasserstoffzentrums Hamm und der Stadtwerke Hamm GmbH. Das Wasserstoffzentrum Hamm wurde 2021 von der Stadtwerke-Kooperation Trianel und der Stadtwerke Hamm GmbH gegründet. Ziel ist es, den Wasserstoffhochlauf in der Region voranzutreiben. An dem Projekt sind neben den Gründungsgesellschaftern Trianel und Stadtwerke Hamm auch die Stadtwerke Bochum Holding GmbH sowie die DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG beteiligt.
Wasserstoff für Zement- und Stahlindustrie
Auch in Lichtenau bei Paderborn fördert das Land den Bau eines Elektrolyseurs für grünen Wasserstoff. Dort plant der kommunale Energiedienstleister Westfalen Weser gemeinsam mit der Stadtwerke Lichtenau GmbH eine 10-Megawatt-Anlage. Die Gesamtkosten sollen sich auf 25,3 Millionen Euro belaufen. Das Land schießt 11,2 Millionen Euro zu. „Das geförderte Projekt demonstriert, wie Erneuerbare Energien und Wasserstoff zielführend verknüpft werden können. Hier zeigt sich, wie die Umstellung auf ein nachhaltiges und robustes Energiesystem gelingt“, so Ministerin Neubaur.
In Lichtenau wollen die Betreiber künftig überschüssige Windenergie aus nahegelegenen Anlagen nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Abnehmer könnten lokale Stahl- und Zementproduzenten sein. Auch die Infrastruktur ist schon vorhanden. So könne man bei dem Projekt auf eine vorhandene Erdgashochdruckleitung zurückgreifen. „100 Prozent der in der Region erzeugten erneuerbaren Energien sollen auch hier genutzt werden“, so Jürgen Noch, Geschäftsführer bei Westfalen Weser Energie.
wsp