In den Schulen der Region fehlen weniger Lehrer als noch vor einem Jahr. Foto: pixabay.de
11.12.2023

Weniger offene Lehrerstellen

Im zurückliegenden Jahr sind weniger Lehrerstellen in der Region unbesetzt geblieben. Vor allem an Grundschulen fehlen aber weiterhin Lehrkräfte.

Bis zum Stichtag 1. Dezember waren 2350 Lehrerstellen an den Schulen in Westfalen nicht besetzt. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 3100. Die meisten nicht besetzten Lehrerstellen verzeichnet der Regierungsbezirk Arnsberg. Dort fehlen etwa 1500 Lehrkräfte. Mehr als die Hälfte der offenen Stellen gab es an den Grundschulen (814). Um in den Teilregionen mit den größten Defiziten mehr Lehrkräfte einsetzen zu können, hat die Bezirksregierung Arnsberg im Schuljahr 2023/24 knapp 1670 Abordnungen ausgesprochen. Das bedeutet, dass Lehrkräfte nicht mehr an ihrer bisherigen Schule unterrichten, sondern dort, wo der Bedarf noch größer ist.

Im Regierungsbezirk Münster fehlten zum 1. Dezember rund 570 Lehrerinnen und Lehrer (Vorjahr 758). Damit habe sich die Personalausstattung an den Schulen im Regierungsbezirk Münster deutlich verbessert, so ein Sprecher der Behörde gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL. Während die Lücke im Münsterland eher gering ausfällt, bleiben an den Schulen in der Emscher-Lippe-Region deutlich mehr Stellen unbesetzt. Um dem entgegenzuwirken, wurden Lehrerinnen und Lehrer aus dem Münsterland ins Ruhrgebiet abgeordnet, heißt es von der Bezirksregierung weiter. Das Landesschulministerium gibt die Gesamtzahl der Abordnungen im Regierungsbezirk Münster mit 1164 an. In Arnsberg wurden 1673 Lehrkräfte an andere Einsatzorte abgeordnet.

Detmolder Lehrerstellen nahezu vollständig besetzt

Die besten Besetzungsquoten in Westfalen weist der Regierungsbezirk Detmold auf. Dort fehlten lediglich knapp 280 Lehrer. Ein Jahr zuvor waren es noch mehr als 700. „Die Schulen im Regierungsbezirk Detmold sind nahezu vollständig mit Stellenanteilen versorgt und die Stellen auch nahezu vollständig besetzt“, erklärt eine Sprecherin. Allerdings sei es in den Randregionen und im ländlichem Raum innerhalb des Regierungsbezirks etwas schwieriger, Lehrkräfte zu gewinnen, als in den Ballungsräumen.

Auch landesweit hat sich die Zahl der nicht besetzten Lehrerstellen binnen Jahresfrist verringert. Waren im Dezember 2022 noch 8047 Stellen unbesetzt, weisen die Daten des Landesschulministeriums zur Unterrichtsversorgung nun noch 7120 nicht besetzte Lehrerstellen aus. „Offensichtlich ist es im vergangenen Jahr gelungen, die Lehrerlücke ein Stück weit zu schließen. Wir nehmen das als Ansporn und werden deshalb noch intensiver daran arbeiten, die Versorgung der Schulen mit Lehrerinnen und Lehrern zu verbessern. Dazu werden wir das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung fortschreiben und weitere Maßnahmen erarbeiten und umsetzen“, so NRW-Schulministerin Dorothee Feller.

Seiteneinsteiger sollen Lücken schließen

Die Landesregierung legt zwei Mal im Jahr (Juni und Dezember) Zahlen zur Unterrichtsversorgung vor. Neben der Rekrutierung von Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf soll auch die stufenweise Anhebung der Besoldung der beamteten Lehrkräfte für die Primarstufe (Grundschule) und die Sekundarstufe I (Haupt- und Realschule) mehr Anreize schaffen, sich für ein Studium und eine Stelle in den Schulformen mit den meisten fehlenden Lehrkräften zu bewerben.

jüb, wsp

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