Westfälische Pflegefamilien sind ein Erfolgsmodell
Mehr als 1800 Kinder leben zurzeit in rund 1450 Westfälischen Pflegefamilien. „Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt und weitet sich aus“, bilanzierte Birgit Westers, Schul- und Jugenddezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Westfälische Pflegefamilien sind Familien für Mädchen und Jungen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben können, weil es dort zum Beispiel Vernachlässigung oder Gewalt gab. Das Angebot der klassischen Pflegefamilien reicht für sie unter Umständen nicht aus. Ein Heim oder eine Wohngruppe ist für sie aber auch nicht der richtige Lebensort. Die Pflegeltern in den Westfälischen Pflegefamilien sind besonders geeignet und in vielen Fällen zusätzlich pädagogisch oder medizinisch qualifiziert. So können sie den Pflegekindern sowohl ein Familienumfeld bieten als auch eine professionelle Unterstützung.
Die Zahl der Kinder, die in diesem Modell betreut werden können, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. So lebten 2010 rund 900 Kinder in den Westfälischen Pflegefamilien, vor fünf Jahren waren es 1400 Mädchen und Jungen.
„Mitte 2019 haben wir eine Datenbank online gestellt, in die die Jugendämter direkt anonymisierte Profile von Kindern und Jugendlichen eingeben können. So können wir in ganz Westfalen-Lippe nach einer passenden Westfälischen Pflegefamilie für jedes Kind und jeden Jugendlichen suchen“, sagte Westers. Diese Möglichkeit würde immer häufiger genutzt.
Menschen, die überlegen, ob sie eine Westfälische Pflegefamilie werden wollen, können sich beim LWL-Landesjugendamt Westfalen und hier informieren.
wsp