Wittekindshof: „Schnellstmöglich Konsequenzen ziehen“
Die Ermittlungen zu Missbrauchsfällen in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen beschäftigen auch die Landesregierung. Die Landesbehindertenbeauftragte mahnt Konsequenzen an.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln zurzeit zu möglichen Misshandlungen von Menschen mit Behinderung im Heilpädagogischen Intensivbereich des Wittekindshof. 145 Pflegekräften wird Freiheitsberaubung und Körperverletzung vorgeworfen. Bewohner seien ohne richterlichen Beschluss eingeschlossen und fixiert worden, heißt es in Medienberichten.
Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, äußerte sich angesichts der Berichte zutiefst besorgt: „Sollten sich die Vorwürfe gegen die beschuldigten Beschäftigten bewahrheiten, müssen schnellstmöglich Konsequenzen gezogen werden. Ein Verhalten, wie es den Beschuldigten aktuell zur Last gelegt wird, ist nicht tolerabel und verurteile ich aufs Schärfste.“ Das NRW-Gesundheitsministerium kündigt an, dass eine Projektgruppe den Vorwürfen nachgehen werde, berichtet der WDR.
Die Diakonische Stiftung zeigte sich „bestürzt und tief betroffen“ angesichts der Berichte. „Wenn im Wittekindshof Maßnahmen ergriffen wurden, die nicht rechtmäßig und strafbar gewesen sind, dann distanzieren wir uns davon klar und deutlich“, sagte Stiftungsvorstands Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke.
Es gelte nun, die Anschuldigungen „schonungslos aufzuklären“. Unabhängig von den polizeilichen Ermittlungen habe es bereits personelle und strukturelle Veränderungen im Wittekindshof gegeben, so Starnitzke.
wsp