19.12.2013

Wohlfahrtsverband: Jeder vierte Dortmunder ist von Armut bedroht

Westfalen (wh). Immer mehr Menschen in Westfalen sind von Armut bedroht, berichtet der Paritätische Gesamtverband in seinem Armutsbericht 2013. Als besonders kritisch ist die Entwicklung in der Stadt Dortmund anzusehen, wo mehr als jeder vierte Bürger mit weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens zurechtkommen muss und somit nach der Definition des Verbands als armutsgefährdet gilt.

Die Armutsquote in der Ruhrgebietsstadt ist seit dem Jahr 2005 um über 42 Prozent gestiegen. Von 2011 auf 2012 hat sich die Quote von 24,2 Prozent auf 26,4 Prozent erhöht. Laut dem Paritätischen Gesamtverband kämen diese Daten angesichts des bereits sehr hohen Ausgangsniveaus einem "armutspolitischen Erdrutsch" gleich.

In der Emscher-Lippe-Region (19,7 Prozent) und dem Raum Bochum/Hagen (17,2 Prozent) liegt die Quote ebenfalls über dem Landesschnitt von 16,6 Prozent sowie dem Bundesschnitt von 15,2 Prozent. Entspannter ist die wirtschaftliche Situation der Menschen in der Region Münster (13,6 Prozent) und dem Raum Arnsberg (14,1 Prozent). Hier sind die Quoten nur leicht gestiegen beziehungsweise sogar leicht zurückgegangen. Die günstigste Entwicklung in Westfalen ist in der Region Paderborn zu verzeichnen. Dort sank die Armutsquote im vergangenen Jahr um 2,1 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent.

Die sogenannten amtlichen Armutsquoten, auf denen die Studie basiert, beruhen auf dem Mikrozensus, einer jährlichen Befragung von Haushalten in Deutschland. Der Paritätische Gesamtverband legte 2009 erstmals einen Armutsatlas für Regionen in Deutschland vor.

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