Bis März läuft die Ausstellung zu 175 jähre VfL Bochum. Foto: Stadt Bochum
21.09.2023

175 Jahre VfL Bochum

Zu seinem 175. Geburtstag blickt der VfL Bochum in einer umfangreichen Ausstellung auf seine bewegte Geschichte. Zu sehen ist auch eine Vereinsfahne aus den Gründerjahren.

Der heutige Verein für Leibesübungen (VfL) Bochum 1848 entstand zwar erst im Jahr 1938 durch die Fusion mehrere Vereine in der Stadt, doch seine Wurzeln reichen bis zum Turnverein zu Bochum von 1848 zurück. Er gilt damit als ältester Fußballclub Westfalens. Zeugnis davon liefert eine besondere Fahne, die nun in der Ausstellung „175 Jahre VfL – Trikots, Tore, Fußballwunder“ kostenfrei im Zentrum für Stadtgeschichte in Bochum zu sehen ist.

Die Vereinsfahne von 1848. Foto: Stadtarchiv Bochum

Die Vereinsfahne von 1848. Foto: Stadtarchiv Bochum

Die Fahne dürften auch eingefleischte VfL-Fans kaum bekannt sein, denn bisher wurde sie nur einmal kurz gezeigt. Sie ist 172 Jahre alt und verdeutlicht, dass die Keimzelle des heutigen VfL eben jener Turnverein war. „Die Schau spiegelt nicht nur die Vereinsgeschichte, sie zeigt auch, wie eng verwoben die Geschichte des Clubs mit der Geschichte der Stadt ist“, sagt Sporthistoriker Dr. Henry Wahlig.

50 Trikots aus den vergangenen Jahren

So sei etwa die Fusion des Clubs in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten forciert worden. Einige Jahrzehnte später, als die letzten Zechen der Stadt geschlossen wurden, und mit der Ruhr-Universität Neues Einzug hielt, stieg auch der VfL zu einem Leuchtturm des neuen Bochum auf. Die Schau erinnert an besondere Spiele und Spieler, sie lässt Erfolge lebendig werden, zeigt einmalige Exponate und eine große Trikotwand. Hierfür hat Sammler Bernd Kreienbaum mehr als 50 Schätze aus seiner einzigartigen Trikot-Sammlung zur Verfügung gestellt.

Auch Kurioses gibt es zu sehen und zu hören. „Der VfL hat ein vielfältiges kulturelles Umfeld. Ich denke etwa an Frank Goosen, der großer Fan ist“, so Wahlig. Vor jedem Heimspiel im Stadion an der Castroper Straße läuft die Bochum-Hymne von Herbert  Grönemeyer, doch es gibt auch noch weiteres Liedgut. Eines stammt aus der Feder des Journalisten Christoph Biermann. In seinem Song „Deutscher Meister wird nie der VfL“ heißt es unter anderem: Grad 8000 sind im Stadion, pfeifen frierend durch die Nacht – ohne Hoffnung, wie so häufig und von Freunden ausgelacht –
wieder mal ne schwere Zeit mit Abstiegskampf ist angesagt – doch daran sind wir gewöhnt, und so singen alle Mann – Deutscher Meister wird nie der VfL.“ – „Das Lied entspricht gleichsam der DNA des Clubs: Wir gewinnen nix, aber darauf sind wir besonders stolz“, sagt Wahlig.

Die Ausstellung im Stadtarchiv ist noch bis März immer Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag zwischen 10 und 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Lesen Sie auch im Bereich "Freizeit, Kultur"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin