Mit 3D-Scannern werden Objekte der Sammlung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum im Montanhistorischen Dokumentationszentrum für eine Online-Betrachtung gescannt. Foto: montan.dok/Helena Grebe
01.02.2021

3D-Objekte vom Bergbau-Museum

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum macht seit Sommer 2020 Teile seiner Sammlung sichtbar, die für Besucher sonst verborgen bleiben. Es entstehen digitale 3D-Ansichten.

Inzwischen sind bereits mehr als 30 besondere Exponate online von allen Seiten zu betrachten, die technik-, kultur- sowie alltagsgeschichtlich oder geowissenschaftlich relevant sind. Möglich macht das ein besonderer 3D-Scanner. Dieser erfasst das Objekt aus sämtlichen Blickwinkeln, der Betrachter kann das so entstandene 3D-Modell drehen und wenden, wie er möchte – fast so, als hätte er es in den eigenen Händen.

Neben der Möglichkeit, besondere Exponate online zu präsentieren, die sonst in den Sammlungen schlummern und nicht der Öffentlichkeit gezeigt werden könnten, bietet das neue Verfahren noch weitere Chancen. So seien dem Ausstellungsraum durch die 3D-Objekte keine physikalischen Grenzen mehr gesetzt. Das Entdecken und Verstehen der Objekte und der Geschichte des Bergbaus sei nicht mehr allein an den musealen Ort gebunden, teilt das Bergbau-Museum mit.

Neue Zielgruppen erschließen

Langfristig sollen weitere Potenziale der 3D-Technik in Bochum erforscht und die Lerneffekte für eine nachhaltige Nutzung im montan.dok festgehalten werden, um beispielsweise eigene digitale Ausstellungen zu kuratieren und die Daten in speziell auf diese Technik aufbauende Formate zu implementieren, teilt das Bergbau-Museum mit. Die online abrufbaren Objekte sind mit der digitalen Datenbank verlinkt. Dadurch können die Nutzer mehr über das Objekt und dessen Geschichte sowie seine Bedeutung für den Bergbau erfahren. Eine entsprechende App ermöglicht es zudem, das Ausstellungsstück durch Augmented Reality in das eigene Wohnzimmer, auf den Bahnsteig oder in Nachbars Garten zu setzen.

Sinn der Veröffentlichung auf der digitalen Plattform sei es auch, neuen digitalaffinen Zielgruppen einen innovativen und niederschwelligen Zugang zum Thema Bergbau und seinen vielfältigen Facetten zu verschaffen, heißt es weiter. Doch auch die Museumsbesucher profitieren. Sie können sich zusätzlich zu den in der Dauerausstellung gezeigten Exponaten weitere Objekte ansehen.

Das Projekt sei Teil des Aktionsplans II für Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft und widme sich den Anwendungsmöglichkeiten von 3D-Modellen für die eigenen Sammlungsbestände, teilt das Museum mit.

Hier geht es zu den 3D-Objekten.

wsp

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