Antje Traue verkörpert Anja Niedringhaus in dem ZDF-Film "Die Bilderkriegerin". Foto: ZDF / Ishka Michocka.
12.10.2020

„Die Bilderkriegerin“

Das Leben der Fotografin Anja Niedringhaus (1965–2014) wird für das ZDF verfilmt. Das Dokudrama „Die Bilderkriegerin“ soll Einblick in ihr Leben und ihre Einsätze in Krisengebieten geben. In Niedringhaus‘ Geburtsort Höxter entsteht ein Ausstellungs- und Begegnungshaus für die renommierte Journalistin.

In Halle an der Saale finden in diesen Tagen die Dreharbeiten zu dem ZDF-Film statt, der sich mit Spiel- und Dokumentarszenen dem Leben und Schaffen von Anja Niedringhaus widmet. Erzählt wird im Film vom Ehrgeiz der jungen Fotografin, aus dem Kriegsgebiet im ehemaligen Jugoslawien zu berichten, kündigt das ZDF an. Niedringhaus entwickelt sich zu einer der besten Fotojournalistinnen ihrer Generation, riskiert bei Einsätzen vom Kosovo bis Afghanistan viel, wird während ihrer Arbeit angegriffen und verletzt. Nach dem Wechsel zur renommierten Bildagentur Associated Press (AP) werden ihre Fotos auf den Titelseiten großer internationaler Zeitungen gedruckt; Niedringhaus wird unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Bei den Präsidentschaftswahlen 2014 in Afghanistan wird die Fotografin zusammen mit der AP-Chefkorrespondentin Kathy Gannon Opfer eines Anschlags. Anja Niedringhaus ist sofort tot, ihre Kollegin überlebt schwer verletzt.

Das Drehbuch zu dem Film hat der Journalist und Schriftsteller Yuri Winterberg geschrieben, Regie führt Roman Kuhn; für die Dokumentarteile zeichnet Sonya Winterberg verantwortlich, die bereits die „Bilderkriegerin“-Ausstellung zu Niedringhaus‘ Werk im Kölner Käthe-Kollwitz-Museum kuratierte. Verkörpert wird die Fotografin im ZDF-Film von Antje Traue.

Forum Anja Niedringhaus in Höxter

Im Heimatort von Anja Niedringhaus sollen bald die Bauarbeiten für den Umbau des historischen Tilly-Hauses in der Altstadt von Höxter zum Forum Anja Niedringhaus beginnen. „Die Finanzierung ist endlich gesichert“, sagt Christine Longère, Vorsitzende des Vereins Forum Anja Niedringhaus. Unter anderem unterstützen die NRW-Stiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die umfangreiche Sanierung; zudem ist das Projekt in das Strukturförderprogramm Regionale 2022 aufgenommen worden. Nun habe auch die Stadt Höxter zugesagt, das Forum zu unterstützen, berichtet Longère. Sie hofft: „Zur Landesgartenschau 2023 könnten wir eröffnen.“

wsp

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