05.06.2012

Bevölkerungsprognose 2030: Westfalen verliert über eine halbe Million Einwohner

Westfalen (wh). Bis zum Jahr 2030 wird Westfalen 6,4 Prozent seiner Einwohner verlieren, zeigt eine Berechnung des Statistischen Landesamtes. Demnach werden am 1. Januar 2030 rund 7,7 Millionen Menschen in der Region leben " 528.000 weniger als am 1. Januar 2011. Damit sinkt die Bevölkerung in Westfalen deutlich stärker als im gesamten Bundesland, für das ein Rückgang von 3,7 Prozent prognostiziert wird.
Einen starken Verlust von Einwohnern werden vor allem die Ruhrgebietsstädte, das Sauerland und das Lipperland verkraften müssen, während in Paderborn, Bielefeld und Gütersloh die Zahl relativ konstant bleibt.
Wolfgang Wähnke, Demografie-Experte der Bertelsmann-Stiftung, warnt vor diesem Hintergrund vor einem "Teufelskreis", den die aktuelle Entwicklung auslösen kann: "Schrumpfende Regionen haben immer auch mit stärkerer Alterung zu kämpfen. Da gilt es für die Kommunen, die Weichen zu stellen, um die Lebensqualität vor Ort zu erhalten." Eine wichtige Rolle spiele dabei die Integration der älteren Bevölkerung: "Es gab noch nie so fitte, gebildete und materiell unabhängige Senioren wie heute. Diese Menschen müssen bei kommunalen Diskussionen, Planungen und Entscheidungen mit eingebunden werden."
Die große Ausnahme in der Statistik bildet die Stadt Münster. Dort werden im Jahr 2030 knapp 17 Prozent mehr Bürger leben. Dieser Zuwachs ist sowohl in Westfalen, als auch landesweit spitze.

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