16.06.2016

Canstein-Bibel von 1756 befindet sich wieder auf Schloss Canstein im Sauerland

Marsberg (wh). Die Canstein-Bibel war das erste Massenprodukt auf dem deutschen Buchmarkt, heute ist sie eine Rarität. Ein Original-Druck von 1756 befand sich zuletzt im Museum Haus Böttcher im sauerländischen Marsberg. Nun ist sie zurück im Schloss Canstein im gleichnamigen Marsberger Stadtteil. Im Gästehaus der Schlossanlage, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Besitz der Familie von Elverfeldt befindet, wird die Bibel ausgestellt.

1710 gründete Carl Hildebrand von Canstein in Halle/Saale die nach ihm benannte Bibelanstalt. Sie gilt damit als älteste Bibelgesellschaft der Welt. Ihr Ziel war es, Bibeln als Massendruck möglichst preiswert herstellen zu können, um so auch weniger wohlhabenden Menschen das Studium der Heiligen Schrift zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden alle 1300 Druckseiten der Bibel mit ihren rund fünf Millionen Bleilettern auf einmal gesetzt und für weitere Auflagen als "Stehsatz" verwahrt " ein Novum in der Geschichte der Druckerei.

Von 1712 bis 1812 wurden so fast zwei Millionen Cansteinsche Bibeln gedruckt und verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Ost- und Westdeutschland zunächst zwei Nachfolger der alten Bibelanstalt. Die von Cansteinsteinsche Bibelanstalt in Westfalen mit Sitz in Dortmund schloss sich 1975 mit der Württembergischen Bibelgesellschaft zur Deutschen Bibelgesellschaft zusammen.

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