In zahlreichen Städten und Kreisen entscheiden erst die Stichwahlen über die neuen Amtsinhaber. In Münster geht Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) gegen Peter Todeskino (Grüne) in die Stichwahl. Foto: pixabay
14.09.2020

CDU bleibt stärkste Kraft

Aus der Kommunalwahl geht die CDU landesweit als stärkste Kraft hervor. Die Grünen verzeichnen in Städten und Kreisen die meisten Zugewinne, die SPD die höchsten Verluste.

Lediglich in den Kreisen Herford und Lippe und in Ostwestfalen sowie in acht Ruhrgebietskreisen bzw. kreisfreien Städten konnte die SPD die Mehrheit der Stimmen holen. Vor allem in den ländlichen Regionen Westfalens stellt die CDU die stärkste Fraktion.

Landesweit stimmten 34,3 Prozent der Wähler für die CDU und damit 3,2 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Kommunalwahl 2014. Es ist das schlechteste Ergebnis der Partei bei einer NRW-Kommunalwahl. Die SPD kam auf 24,3 Prozent (minus 7,1) – ebenfalls der historische Tiefpunkt. Die Grünen dagegen haben das beste Resultat bei einer Kommunalwahl an Rhein und Ruhr eingefahren. Sie kommen auf 20,0 Prozent (plus 8,3). Die FDP legte um 0,8 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent zu. Die AfD kam auf 5,0 Prozent der Stimmen (plus 2,5). Die Linke erreicht 3,8 Prozent (minus 0,8). So die vorläufigen Endergebnisse.

In vielen Städten und Kreisen muss eine Stichwahl am 27. September die Entscheidung über den neuen Bürgermeister oder Landrat bringen. So wird in den Städten Münster, Hamm, Bielefeld, Dortmund, Herten und Gelsenkirchen sowie in den Kreisen Lippe, Minden-Lübbecke, Recklinghausen, Steinfurt, Unna und im Märkischen Kreis abgestimmt. In Hamm muss Amtsinhaber Thomas Hunsteger-Petermann gegen SPD-Herausforderer Marc Herter in die Stichwahl. Dabei liegt Herter mit 40,7 Prozent knapp vor Hunsteger-Petermann (CDU). In Dortmund gehen Thomas Westphal für die SPD (35,9 Prozent) und Andreas Holstein für die CDU (25,9 Prozent) in die Stichwahl um die Nachfolge von Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

Im Vergleich zur Kommunalwahl vor sechs Jahren war die Wahlbeteiligung mit 51,9 Prozent etwas höher (2014: 50,0 Prozent).

SPD mit den meisten Stimmen im Ruhrparlament

Zum ersten Mal wurde am Sonntag auch das Ruhrparlament direkt gewählt. Hier ist die SPD die stärkste Fraktion (29,38 Prozent) knapp vor der CDU (27,18 Prozent) und den Grünen (20,32) Prozent. Die AfD wurde die viertstärkste Kraft mit 7,06 Prozent gefolgt von der Linken (4,11 Prozent) und der FDP (3,69 Prozent). Die Wahlbeteiligung in 53 Städten und Gemeinden im Ruhrgebiet lag mit 47 Prozent knapp unter der für die Kommunalwahl.

RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel zeigte sich zufrieden mit der Premiere der ersten Direktwahl: „Die Menschen in der Metropole Ruhr haben die Möglichkeit genutzt, bei der Kommunalwahl auch Regionalpolitik mit zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit den 53 Städten und Gemeinden bei der Auszählung lief nahezu reibungslos. Daher können wir von einer gelungenen Premiere sprechen.“

wsp

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