Zu sehen am Tag des offenen Denkmals: Das Nördliche Maschinenhaus auf Zeche Consolidation in Gelsenkirchen. Foto: Schneider
11.09.2020

Denkmale digital und real entdecken

Der Tag des offenen Denkmals am 13. September findet in diesem Jahr unter besonderen Bedingungen statt. Zahlreiche Stätten können aufgrund der Corona-Pandemie nur digital entdeckt werden.

„Chance Denkmal. Erinnern. Erhalten. Neu denken“, lautet das Thema des bundesweiten Aktionstages der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Am Sonntag können Interessierte auf der Website zahlreiche Denkmale virtuell begehen und in Videos entdecken. Zusätzlich gibt es an einigen Standorten Führungen und Infostände, die vor Ort mit Infektionsschutz veranstaltet werden. Hier ein Überblick zu ausgewählten Aktionen in Westfalen.

Die Stadt Hamm kann auf mehr als 170 Jahre Eisenbahntradition zurückblicken. Zwischen 1916 und 1925 wurde der Personenzug-Lokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerks Hamm errichtet. Damit entstand der seinerzeit größte Verschiebebahnhof Europas. Ein Film auf der Website des Aktionstages gibt Einblick in die imposante Hallenarchitektur dieses Denkmals und in den Lokschuppen als Ort der Arbeit, von der ehemalige Eisenbahner berichten. 

Die Windmühle Ennigerloh im Kreis Warendorf hat ebenfalls einen virtuellen Auftritt beim Tag des offenen Denkmals. 150 Jahre alt und ein Wahrzeichen der münsterländischen Stadt, ist sie für Ennigerloh ein wichtiger Erinnerungsort. Die Mühlenfreunde haben das Denkmal restauriert und erhalten es für die Zukunft. Führungen, Feste und Konzerte füllen die Mühle mit Leben. Nun kann die Windmühle hier virtuell besucht und in Aktion erlebt werden.

Das „Archäologische Fenster am Münster“ soll voraussichtlich ab 2022 an das bedeutende Herforder Frauenstift an dessen ursprünglichen Standort erinnern und einen authentischen Einblick in die Geschichte des 789 gegründeten Reichstiftes geben. Im Mittelpunkt des neuen Hauses sollen archäologische Funde aus den Grabungen von 1988 bis 1990 stehen. Anhand historischer Aufnahmen wird das Projekt am Aktionstag online hier präsentiert.

Der Entwurf für das "Archäologische Fenster" in Herford. Visualisierung: Entwurf: Büro Pfeiffer, Ellermann, Preckel

Der Entwurf für das „Archäologische Fenster“ in Herford. Visualisierung: Entwurf: Büro Pfeiffer, Ellermann, Preckel

Das LWL-Textilwerk in Bocholt bietet am Tag des offenen Denkmals ein Programm rund um die historische Spinnerei vor Ort bei freiem Eintritt. Einstündige „Insta-Walks“ führen hinter die Museumskulissen und bieten unerwartete Fotomotive. Neben Führungen durch die Sonderausstellung präsentiert das Textilwerk seine neue Gaming-App, die eine spielerische Erkundung des Areals ermöglicht. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Schloss Senden öffnet ebenfalls seine Türen für Besucher. Besucher können nach Anmeldung an einer Führung teilnehmen und die Fortschritte der Sanierungsarbeiten bestaunen. Im Garten haben Paare die Möglichkeit, sich im Rahmen des Kunstprojektes „Preserved // Altland – Neuland“ fotografieren zu lassen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Auf der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen erklärt ein ehemaliger Bergmann die Geschichte und Bedeutung des Denkmals und vermittelt einen Eindruck vom Alltag der Bergleute und ihrer Familien. Im Maschinenhaus kann eine Kunstinstallation bestaunt werden und es wird aus dem Krimi „Bergmannserbe“ gelesen. Der Aktionstag findet im Rahmen des „Consol opening“ statt, das am Wochenende im „kultur.gebiet Consol“ in Gelsenkirchen gefeiert wird. Weitere Informationen finden Sie hier.

wsp

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