Renaturierte Emscher in Dortmund-Deusen Foto: Klaus Baumers/EGLV
18.11.2021

Emscher-Umbau vor dem Abschluss

„Köttelbecke“ ade: Ende des Jahres soll die Emscher abwasserfrei sein. 30 Jahre hat der Umbau vom offenen Schmutzwasserlauf zum sauberen Fluss gedauert.

„Das Finale des Emscher-Umbaus markiert mit der Abwasserfreiheit des zentralen Flusses im Ruhrgebiet einen der wichtigsten Meilensteine im Rahmen des Strukturwandels in unserer Region“, sagt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Vor drei Jahrzehnten hatte die damalige Hauptversammlung der Emschergenossenschaft den Emscher-Umbau beschlossen. Bis zum Ende des Umbaus werden rund 5,5 Milliarden Euro investiert. Zum ersten Mal seit 170 Jahren wird dann kein Tropfen Abwasser mehr in den Fluss fließen.

Auf dem Weg zur „grünsten Industrieregion der Welt“

Herzstück des Umbaus ist der Abwasserkanal Emscher (AKE), der sich auf 51 Kilometern Länge zwischen Dortmund und Dinslaken in bis zu 40 Metern Tiefe erstreckt. Mehrere Pumpwerke sorgen dafür, dass das Abwasser entsprechende Höhenunterschiede überwinden kann.

Das Pumpwerk in Gelsenkirchen. Markus Greulich/EGLV

Das Pumpwerk in Gelsenkirchen. Markus Greulich/EGLV

Sobald das Wasser der Emscher sauber durch das Ruhrgebiet fließt, soll die Renaturierung des Flusses und seiner Zuläufe weiter vorangetrieben werden. „Der Emscher-Umbau zeigt, dass die Menschen im Ruhrgebiet in der Lage sind, Großartiges zu leisten. Wir haben uns auf den Weg gemacht, grünste Industrieregion der Welt zu werden und geben mit der abwasserfreien Emscher den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Heimat zurück, machen die Region klimaresillienter und schützen die Anrainer noch besser vor Hochwasser, sagt Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft.

Hochwasserschutz auf der Agenda

Eine der wichtigsten zukünftigen Herausforderungen ist der Hochwasserschutz. Dieser habe im Sommer beim Jahrundertregen zwar gut funktioniert. Wären aber solche Mengen Niederschlag wie etwa in Hagen auf die Region herabgegangen, hätte es auch hier Schäden gegeben, berichtet die Emschergenossenschaft. Dennoch bleibe dieses Thema gerade in einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte, Bergsenkungen und einem hohen Anteil versiegelter Flächen ein neuralgischer Punkt. Zum besseren Schutz der Bevölkerung plant die Emschergenossenschaft zum Beispiel  Ausbau und Erhöhung von Deichabschnitten sowie die langfristige Sicherung von Rückhalteräume für kommende Hochwasserereignisse.

wsp

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