Starkregenereignisse verursachten in NRW Schäden in Milliardenhöhe. Foto: pixabay
27.07.2023

Häufig Starkregen in Münster

Münster zählt zu den Städten und Kreisen, die bundesweit am häufigsten von Starkregen betroffenen sind. Das geht aus einer Statistik des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) hervor.

Demnach verursachten Starkregenereignisse zwischen 2002 und 2021 in Münster Schäden an 324 von 1000 Gebäuden. Lediglich in Euskirchen waren es noch mehr (590 von 1000). In Münster schlug vor allem das Starkregenereignis vom 28. Juli 2014 zu Buche, als weite Teile der Stadt überschwemmt wurden, weil innerhalb weniger Stunden fast 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Im Durchschnitt musste die betroffenen Hausbesitzer in Münster 10.455 Euro aufbringen, um die Schäden zu beseitigen. Auch Hagen zählt zu den Städten, die häufig unter Wasser stehen. Dort waren im untersuchten Zeitraum 264 von 1000 Gebäuden betroffen. Die Schäden beziffert der GDV auf durchschnittlich 17.944 Euro.

Bundesweit die wenigsten Starkregenereignisse wurden im Kreis Siegen-Wittgenstein registriert. 32 Mal gingen dort so heftige Regengüsse nieder, dass Häuser beschädigt wurden. Allerdings betraf das nur 30 von 1000 Gebäuden. Der durschnittliche Schaden lag dort bei 4391 Euro.

Wahrscheinlichkeit für extreme Ereignisse nimmt zu

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht ab einer Regenmengen 15 bis 25 Litern Pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde oder 20 bis 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden von Starkregen. „Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein extremes Ereignis, wie es 2021 den Westen Deutschlands getroffen hat, in Folge des Klimawandels bis zu neunmal höher ist. Die kurzen, heftigen Regengüsse treten überall in Deutschland auf. Das heißt, jeder kann von Starkregen betroffen werden“, zitiert der GDV Katharina Lengfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Wetterdienst.

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In Nordrhein-Westfalen haben Starkregen in den untersuchten 20 Jahren rund 4,2 Milliarden Euro Schaden verursacht. Die Beseitigung der Folgen kostete Hausbesitzer im Durchschnitt 9380 Euro. Statistisch betrachtet waren 132,5 von 1000 Wohngebäuden im Land von einem Starkregenschaden betroffen, teilt der GDV weiter mit. Bundesweit bezifferte der Verband die Schäden auf 12,6 Milliarden Euro. Jedes zehnte Wohngebäude war in Deutschland von einem solchen Ereignis betroffen.

jüb, wsp

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