11.04.2016

In der Mitte statt rechts: Soester „Fahrradschutzstreifen“ wird zum Studienobjekt

Soest (wh). Der Soester "Fahrradschutzstreifen" wird in einem Verkehrsversuch wissenschaftlich untersucht, hat das NRW-Verkehrsministerium gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Soest entschieden. Damit bleibt der ungewöhnliche Fahrradweg vorerst zwei Jahre erhalten.

Radfahrer sind in der Soester Jacobistraße auf einer gestrichelten Spur in der Fahrbahnmitte statt am rechten Straßenrand unterwegs. Diese Lösung, die die Stadt Soest 2008 entwickelt hat, funktioniert in der Praxis gut, entspricht aber nicht der Straßenverkehrsordnung, berichtet Stadtsprecher Thorsten Bottin. Das Ministerium will nun im Rahmen des Verkehrsversuchs Rechtssicherheit schaffen. Dabei geht es auch um die Frage, ob das Soester Modell zum Vorbild für andere Städte werden könnte.

Hintergrund ist, dass es im historischen Soester Stadtkern besonders enge Straßen gibt. In der Jacobistraße, einer etwa 300 Meter langen Einbahnstraße, war es trotz eines Überholverbots zu Drängeleien und zu einem Unfall gekommen, bei dem ein Radfahrer schwer verletzt wurde. Als Reaktion darauf wurde ein "Fahrradschutzstreifen" in der Straßenmitte ausgewiesen, um Überholmanöver zu verhindern.

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