13.06.2013

Inklusive WG: In Dortmund leben Studenten mit behinderten jungen Menschen zusammen

Dortmund (wh). Im Alltag begleiten, bei Missgeschicken im Haushalt helfen und als Ansprechpartner da sein: In einer inklusiven Wohngemeinschaft der Lebenshilfe Dortmund leben zwei Studenten gemeinsam mit zwei jungen Menschen mit geistiger Behinderung und unterstützen sie im täglichen Leben. Zusätzlich erhalten sie noch Hilfe von Fachkräften. Das im Dezember 2012 gestartete Wohnmodell ist in Nordrhein-Westfalen einmalig.

Beide Seiten profitieren von der Wohngemeinschaft, erklärt Oliver Onken von der Lebenshilfe Dortmund: "Die Studenten erhalten für die Betreuungstätigkeit eine Vergütung, die in etwa der Wohnungsmiete entspricht. Ihre Mitbewohner können in der WG weitgehend selbstbestimmt leben, was in einer Wohnstätte für behinderte Menschen so nicht möglich wäre." An dieser Herausforderung seien der 18-jährige Schüler und die 20-jährige Werkstatt-Mitarbeiterin bereits gewachsen.

Die Lebenshilfe hat das Dortmunder Modell nach dem Vorbild ähnlicher Wohngemeinschaften in Süddeutschland entwickelt. "Die größten Hürden bei der Umsetzung waren die Finanzierung und die Suche nach einer passenden Wohnung. Dabei war das Interesse sowohl bei Menschen mit Behinderung als auch bei Studenten gleich groß", berichtet der stellvertretende Leiter der ambulanten Dienste der Lebenshilfe. Der Verein würde künftig gern weitere inklusive Wohngemeinschaften einrichten, sodass sie zu einem gängigen Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung werden.

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