10.10.2017

KfW-Studie: Zahl der Bankfilialen in Westfalen ist deutlich gesunken

Westfalen (wh). Mehr als 850 Bankfilialen in Westfalen wurden zwischen 2005 und 2015 geschlossen. Damit ist das Filialnetz in diesem Zeitraum um 25 Prozent geschrumpft, zeigt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts der staatlichen KfW Bankengruppe und der Universität Siegen.

Mehr als 3300 Geschäftsstellen von Sparkassen, genossenschaftlichen Banken und Kreditbanken führt die Studie in den westfälischen Städten und Landkreisen für das Jahr 2005 auf. Zehn Jahre später sind es noch knapp 2500 Filialen. Gerade in Süd- und Ostwestfalen wurden in diesem Zeitraum zahlreiche Bankfilialen geschlossen. Bundesweit herrscht ein ähnlicher Trend: zwischen 2005 und 2015 gingen 10.200 bzw. 27 Prozent der Filialstandorte verloren. Die Untersuchung berücksichtigt dabei jedoch nicht Geldautomaten, Servicecenter oder auch Bankbusse sowie Postbankfilialen.

Negativer Spitzenreiter in der Region ist Bottrop, wo sich die Zahl der Geschäftsstellen von 30 auf 17 fast halbierte. So verfügt die Ruhrgebietsstadt mit statistisch 1,47 Filialen pro 10.000 Einwohner über die geringste Versorgung in Westfalen. Höhere Werte von durchschnittlich mehr als vier Filialen pro 10.000 Einwohner gibt es vor allem noch in Teilen des Sauerlandes und Ostwestfalens.

Die KfW-Studie kritisiert, dass angesichts dieser Entwicklung die Entfernung zu Bankfilialen zunimmt. Zudem habe eine räumliche Nähe zwischen Kreditnehmern und einer Bank erfahrungsgemäß auch Auswirkungen auf Entscheidungen über eine Kreditvergabe. Auf der anderen Seite müssten sich Banken mit ihrem Filialnetz auf neue Herausforderungen wie die Digitalisierung, einen stärkeren Wettbewerb sowie auf Kundenwünsche nach mobilen Services einstellen.

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