„Kunst & Kohle“: Ibrahim Mahama verhüllt Schloss Strünkede mit Jutesäcken
Herne (wh). Der ghanaische Künstler Ibrahim Mahama verwandelt das Schloss Strünkede in Herne in ein großes Kunstwerk. Der documenta 14-Teilnehmer verhüllt einen Teil des Daches und der Schlossfassade mit Jutesäcken.
Das Projekt „Coal Market“ findet vom 5. Mai bis 16. September im Rahmen der Ausstellung „Kunst & Kohle“ statt, die in zahlreichen Ruhrgebietsmuseen das Ende des Steinkohlenbergbaus in diesem Jahr begleitet. Der Rohstoff steht auch im Mittelpunkt von Mahamas Arbeit: So werden in Ghana nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kohlen über weite Strecken in Jutesäcken transportiert. Die von dem Künstler verwendeten Säcke sind teilweise bedruckt und zerschlissen, so dass sie von dem globalen Wirtschaftskreislauf zeugen. Mahama will in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam machen, dass durch den deutschen Ausstieg aus der Kohle immer mehr billiger Rohstoff aus anderen Ländern importiert wird, der unter schlechten Bedingungen produziert wird.
In den Innenräumen von Schloss Strünkede sollen Skizzen, Fotografien und Videoarbeiten einen Einblick in den Entstehungsprozess des Kunstwerks bieten. Das barocke Gebäude wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut und war um 1900 der Firmensitz der Harpener Bergbau AG.