Die Möbelindustrie ist ingesamt gut durch die Pandemie gekommen. Foto: RUWI GmbH/ruwi.de
14.01.2022

Möbelindustrie trotzt Corona

Die Möbelindustrie in Ostwestfalen-Lippe hat das erste Corona-Jahr trotz einiger Schwierigkeiten positiv abgeschlossen. Für 2021 rechnet man mit einem leichten Plus.

2020 stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorcoronajahr 2019 um 2,3 Prozent. Noch besser lief es für die Hersteller von Küchenmöbeln. Ihr Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro. Damit erwirtschafteten die 27 Küchenhersteller in der Region fast 70 Prozent des Umsatzes aller Küchenmöbelproduzenten in Deutschland, so die Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW.

Insgesamt produzierte die Industrie landesweit Möbel im Wert von 6,8 Milliarden Euro, teilt das Statistische Landesamt mit. Den größten Anteil machten Küchenmöbel aus Holz aus (3,5 Milliarden Euro). 94,5 Prozent der gesamten nordrhein-westfälischen Küchenmöbelproduktion fand in Ostwestfalen statt, so die Statistiker weiter.

Geschäftsklima trübt sich ein

Bisher ist die Branche gut durch die Pandemie gekommen. Allerdings gibt es innerhalb der einzelnen Schwerpunkte auch unterschiedliche Entwicklungen. Während die Küchenmöbelindustrie positive Zahlen vorlegen kann, sieht es für die Büro- und Ladenmöbelproduzenten schlechter aus, heißt es von den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie NRW. Aktuell trübten sich sowohl die Geschäftslage als auch das Geschäftsklima für die Branche ein, heißt es weiter. Und das obwohl die Auftragsbücher in vielen Segmenten gut gefüllt sind. Doch Lieferengpässe und massive Preissteigerungen bei Beschlägen und anderen Bauteilen machen den Produzenten Sorgen – und das sicherlich bis in den Herbst hinein. Kunden, die aktuell Möbel bestellen, müssen sich daher gedulden. Die Lieferzeiten überschreiten nicht selten zehn Wochen.

Positiv: Mehr Aufträge aus dem Ausland

Daten für das dritte Quartal 2021 zeigen eine negative Entwicklung. Demnach produzierten die 322 NRW-Betriebe nach vorläufigen Ergebnissen der Branche Möbel im Wert von 1,7 Milliarden Euro, das waren 3,3 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2021 und 0,7 Prozent weniger als im dritten Quartal 2020, so IT.NRW. Unter dem Strich rechnet die Branche für 2021 aber mit einem knappen Umsatzplus von 1,5 Prozent. Ein Grund dafür: Die Auftragseingänge aus dem Ausland haben wieder deutlich angezogen.

Problematisch leibt der Fachkräftemangel. Der Verband hat daher eine eigene Lehrfabrik auf den Weg gebracht, in der die Branche ihre Mitarbeiter aus- und fortbilden kann. Sie soll 2023 in Löhne eröffnen.

jüb/wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin