Taufe über 14: Trend zum bewussten Eintritt in die Kirche
Westfalen (wh). Die Taufe von Erwachsenen wird für die Kirchen in Westfalen wichtiger: Während im Bistum Münster die Zahl der Kindstaufen pro Jahr um etwa 500 sinkt, steigt die Zahl der Menschen über 14 Jahre, die sich bewusst für das Sakrament entscheiden, leicht an.
Deren Anteil ist zwar gering; 2009 standen im Bistum Münster 15.400 Kindstaufen 263 Erwachsenentaufen gegenüber, 2000 waren es 21.100 bzw. 249. Jedoch haben die Kirchen erkannt: "Wer sich bewusst für die Taufe entschieden hat, setzt sich meist intensiver mit dem Glauben auseinander und bringt sich stärker in die Gemeinde ein", sagt Karl Hagemann, Pressesprecher des Bistums Münster.
Der "deutschlandweite Trend" zur Erwachsenentaufe, so Hagemann, ging vor ein paar Jahren von Münster aus. Der ehemalige Münsterische Weihbischof Franz-Peter Tebark-van Elst hatte sich mit der Erwachsenentaufe in den USA beschäftigt und sah in dem Thema eine Chance für die Kirche in ganz Deutschland.
Auch das Erzbistum Paderborn ist auf das "erfreuliche Phänomen" aufmerksam geworden, so Sprecher Thomas Throenle. Um die 200 Menschen im sogenannten religionsmündigen Alter lassen sich dort jedes Jahr taufen. In der Evangelischen Kirche in Westfalen lassen sich jedes Jahr um die 2000 Menschen im Erwachsenenalter taufen, 1878 solcher Akte standen 2009 16.737 Kindstaufen gegenüber.
Am Sonntag, 13. März, werden 38 Erwachsene aus dem Bistum Münster von Weihbisch Felix Genn in einem besonderen Gottesdienst zur Taufe zugelassen.