21.09.2018

Westfälische Landwirtschaft: Afrikanische Schweinepest rückt näher

Westfalen (wh). Die Angst vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist bei den 5650 Schweinemastbetrieben in Westfalen in den vergangenen Tagen gewachsen. Ursache sind erste bestätigte Fälle der Tierseuche in Belgien, nur 60 Kilometer hinter der Grenze zu Deutschland.

„Das Thema treibt die Landwirte in der Region schon lange um. Mit dem Nachweis erster ASP-Fälle bei Wildschweinen in Belgien hat es aber noch einmal eine andere Dimension erhalten“, sagt Hans-Heinrich Berghorn, Pressesprecher des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands. Bisher galt Westeuropa noch als ASP-freie Zone. Die Tierseuche hatte sich stattdessen vor allen in osteuropäischen Ländern ausgebreitet. In Polen und Tschechien sind schon vor einiger Zeit Erkrankungen bei Wildschweinen festgestellt worden. Nach den Fällen in Belgien liegt Deutschland nun in einer Art ASP-Zange.

Auch wenn die belgische Grenze von Westfalen weit entfernt ist – träte die Seuche auf deutscher Seite auf, hätte das auch weitreichende Folgen für die Schweinehalter in der Region. „Länder wie Japan, Südkorea oder auch China würden einen sofortigen Importstopp für Schweinefleisch aus Deutschland verhängen“, sagt Berghorn. Das Fleisch könnte voraussichtlich nur noch auf dem Europäischen Binnenmarkt verkauft werden. Dieser wiederum würde mit einem entsprechenden Angebot überschwemmt werden und die Preise für Schweinefleisch würden drastisch sinken. „Das hätte katastrophale wirtschaftliche Folgen für die Schweinehalter“, sagt Berghorn. Menschen und andere Haustiere können sich übrigens nicht mit der Seuche anstecken.

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