Der ADFC hat die Ergebnisse seines Fahrradklima-Tests 2018 jetzt vorgestellt. Foto: pixabay
09.04.2019

Wettringen ist die familienfreundlichste Fahrradstadt

Wettringen ist als familienfreundlichste Fahrradstadt Deutschlands von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ausgezeichnet worden. Zugleich musste Münster seinen angestammten Spitzenplatz als fahrradfreundlichste Großstadt mit mehr als 200.000 Einwohnern an Karlsruhe abgeben. 

Darüber hinaus haben weitere Städte und Gemeinden aus Westfalen im ADFC-Fahrradklima-Test 2018 gut abgeschnitten. So ist Bocholt die fahrradfreundlichste Stadt in der Klasse über 50.000 Einwohner. Reken holte sich den Sieg bei den Kommunen unter 20.000 Einwohnern mit der besten Benotung (1,97) aller Kommunen im Test gefolgt von Wettringen auf Platz 2. Lüdenscheid ist dagegen mit einer Note von 4,7 Schlusslicht in der Kategorie der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohner und zählt somit zu den fahrradunfreundlichsten Städten Deutschlands. Diese Ergebnisse einer Umfrage zum Fahrradklima, an der sich rund 170.000 Menschen beteiligten, stellte der ADFC nun vor. 

Radfahrer fühlen sich zunehmend unsicher

Münster habe seinen Dauer-Spitzenplatz gegenüber Karlsruhe verloren, weil nach Auffassung der Befragten in Münster in jüngster Zeit nicht genug für die Fahrradförderung getan worden sei, so der ADFC. Außerdem wurden fehlende Abstellmöglichkeiten und der häufige Fahrraddiebstahl negativ bewertet. In Wettringen sind die Menschen mehrheitlich der Meinung, dass man auch Kinder ohne schlechtes Gewissen allein mit dem Rad fahren lassen könne, so der ADFC. Auf den Radwegen gebe es zudem ausreichend Platz, um auch mit Kinderanhänger oder Lastenrad bequem unterwegs zu sein.

Fehlende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder haben in Münster zu Punktabzug in der Bewertung geführt. Foto: pixabay

Fehlende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder haben in Münster zu Punktabzug in der Bewertung geführt. Foto: pixabay

Insgesamt hat sich das Fahrradklima in Deutschland der Umfrage zufolge weiter leicht verschlechtert. Wurde das Fahrradklima 2016 noch mit 3,8 bewertet, erhielt es 2018 eine 3,9. Besonders bedenklich sei der Trend, dass sich die Menschen immer unsicherer beim Radfahren fühlten. In der Kategorie Sicherheit gab es nur noch eine 4,2 gegenüber einer 3,9 in 2016. 

„Bei uns klingeln die Alarmglocken, wenn wir sehen, dass Radfahrerende sich nicht sicher fühlen. Denn wir wissen, dass ungute Gefühle beim Radfahren, Stress und Angst die Menschen vom Radfahren abhalten. Dagegen müssen wir etwas unternehmen. Wir brauchen gute, breite Radwege, getrennt vom starken Autoverkehr, durchgängige Netze, Radschnellwege für Pendler und viel mehr komfortable Fahrradparkhäuser. Denn mehr Radverkehr ist gut für alle: Menschen, Städte und das Klima“, sagte Rebecca Peters, Mitglied des ADFC-Bundesvorstands. 

Mehr zum Fahrradklima-Test des ADFC lesen Sie hier

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