15.03.2011

Atom-Katastrophe in Japan: Bochumer Austauschstudenten in Sicherheit

Bochum (wh). Acht Studenten sowie ein Dozent der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Bochumer Ruhr-Universität (RUB) konnten am Wochenende bereits Tokio und Fukushima verlassen. "Sie sind auf dem Weg nach Deutschland oder haben sich in Richtung Süden oder Westen abgesetzt", hat Dr. Stefan Keick, Dozent für die Geschichte Japans an der RUB, durch Telefongespräche und E-Mails erfahren.
Die Fakultät für Ostasienwissenschaften hat mehrere Kooperationen mit japanischen Universitäten, darunter auch einer Hochschule in Fukushima. Diese liegt jedoch etwa 60 Kilometer von dem betroffenen Atomkraftwerk entfernt.
Die japanischen Kollegen der Bochumer Wissenschaftler würden der Katastrophe dort mit "einem gewissen Achselzucken" gegenüber stehen, so Dr. Keick. "Straßen und Brücken sind zerstört, es gibt kein Benzin mehr, also kommen sie nicht weg."
Es gebe mehrere Gründe für diesen Pragmatismus, erklärt der Japan-Experte: Die Japaner seien an die Bedrohung durch Erdbeben gewöhnt und wüssten auch um ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von der Atomkraft. Zusammen mit einer stärkeren gesellschaftlichen Bedeutung des Kollektivs hätte dies bislang dazu beigetragen, eine Panik zu verhindern.

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Wissenschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin