Bauwerke der Boomjahre
In zahlreichen Städten der Region stehen sie für die Zeit des Wirtschaftsbooms: die Betonbauten der 1960er und 70er Jahre. Der aktuelle WESTFALENSPIEGEL, der Anfang April erscheint, zeigt die vielen Spuren dieses Baustils in der Region.
Die Ruhr-Universität in Bochum, der Museumskomplex Quadrat in Bottrop, das Opernhaus in Dortmund, das Neue Rathaus in Bocholt oder die Wohnsiedlung „Tossehof“ in Gelsenkirchen: Der Bauboom in dieser Zeit hat vierlerorts Spuren hinterlassen. Neubau statt Wiederaufbau oder Sanierung war in dieser Zeit die Devise. Von Mut und Experimentierfreude zeugen die Entwürfe der Architekten, die in großen Mengen grauen Betons verewigt wurden.
Die Bauten sind heute vielerorts umstritten. In die Jahre gekommen, warten etliche von ihnen auf die Sanierung. Den Kommunen stellt sich die Frage: Abriss oder Erhalt? Das Urteil des Kunsthistorikers Dr. Holger Mertens, Landeskonservator für Westfalen und Lippe beim LWL, fällt eindeutig aus: „Ich bin mir sehr sicher, dass wir in 30 Jahren bei den meisten Gebäuden, über die heute heiß gestritten wird, sagen werden: ,Das ist großartig.‘ Schon jetzt pilgern Menschen aus der ganzen Bundesrepublik nach Marl, um sich die außergewöhnliche Architektur der 1960er/70er Jahre vor Ort anzuschauen. Wir können zu Recht stolz darauf sein.“ Lesen Sie zudem in unserem Schwerpunkt, was hinter dem Marschall-Plan für Marl steckte, und wie die menschenfreundliche Architektur Hans Scharouns Schulen zu einem neuen Erlebnis machte. Außerdem der prägende Einfluss von Architekt Harald Deilmann und ein Besuch in der sanierten Wohnsiedlung Tossehof in Gelsenkirchen.
Und das sind unsere weiteren Themen
Der Radverkehr gilt als wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität. Radschnellwege sollen Pendler vom Umstieg vom Auto aufs Rad überzeugen. Doch ihre Realisierung kommt nur langsam voran. So etwa der Radschnellweg 1 im Ruhrgebiet. Die Idee dazu entstand bereits 2010. Doch bis heute sind von der rund 118 Kilometer langen geplanten Strecke erst sieben Kilometer ausgebaut. Wir erklären, warum es beim Radschnellweg nur im Schneckentempo vorangeht. Mehr dazu auch in unserem Dossier zum Radverkehr.
Außerdem stellen wir Ihnen „unseren“ Kandidaten für den Eurovision Song Contest (ESC) vor. Isaak aus Espelkamp hat mit seinem Titel „Always On The Run“ den Sprung auf die ganz große Bühne geschafft. Am 11. Mai will er Europa mit seinem Song beim ESC-Finale in Malmö begeistern. Unser Kulturkalender bietet zudem wieder zahlreiche Anregungen und Tipps für Konzerte, Ausstellungen und Aufführungen in Theater und Oper.
Und bei unserem Preisrätsel gibt es Festivalpässe, Konzertkarten und vielfältigen Lesestoff – darunter die Biografie von Schauspieler Jörg Hartmann (Kommissar Faber aus dem Dortmunder Tatort) und eine Sammlung mit Cartoons von Til Mette. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und viel Glück beim Rätseln.
Hier geht es zur Inhaltsübersicht der Ausgabe 2/2024 des WESTFALENSPIEGEL.
jüb, wsp