10.08.2018

„Bewegte Zeiten“: Herausragende Funde aus Westfalen in Berliner Archäologie-Schau

Westfalen (wh). Mehr als 1000 herausragende archäologische Funde sind ab dem 21. September im Berliner Martin-Gropius-Baus in der Sonderausstellung „Bewegte Zeiten“ zu sehen. Es ist die erste große Schau zur Archäologie in Deutschland seit 15 Jahren. Präsentiert werden dabei auch hochkarätige Funde aus Westfalen.

Ein besonderes Stück ist der Kamm aus Elfenbein, den Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Holsterburg bei Warburg fanden. Das Objekt stammt aus dem zwölften Jahrhundert; aufgrund des Fundortes und der Bildmotive lässt er sich eindeutig einem weltlichen Adeligen zuordnen. Das ist außergewöhnlich, da ähnliche Kämme bislang nur aus einem kirchlichen Umfeld bekannt sind. 

Zu den weiteren wertvollen Stücken zählt eine aus Knochen gefertigte Speerspitze aus der Altsteinzeit. Das Objekt wurde bereits in den 1930er Jahren in Bergkamen gefunden, bei neueren Untersuchungen gab es jedoch eine Überraschung: Das 13.000 Jahre alte Stück, das seit 80 Jahren im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm ausgestellt ist, wurde nämlich mit Bienenwachs geklebt.

Die Stadtarchäologie in Soest schickt ebenfalls herausragende Funde nach Berlin. So wurden vor einigen Jahren in der Stadt bei Grabungen unter anderem Bleibarren mit einer römischen Inschrift gefunden. Wie sich zeigte, wurden die Stücke im ersten Jahrhundert nach Christus von Germanen im Auftrag der Römer gefertigt – ein Beleg, dass es nach der Varusschlacht Beziehungen zwischen ihnen gab.

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