Dr. Jan Graefe, Kustos des Bibelmuseums, präsentiert das älteste Ausstellungsexponat – eine sumerische Tontafel von 2.500 v. Chr.. Foto: © WWU – MünsterView/Heiner Witte
13.12.2019

Bibelmuseum der Uni Münster eröffnet wieder

Nach mehr als fünfjähriger Renovierung wird das Bibelmuseum an der Universität Münster heute wiedereröffnet. Rund 1,7 Millionen Euro wurden dort investiert.

Die Ausstellung zeigt insgesamt rund 1500 Exponate. Die Schätze – darunter große mittelalterliche Handschriften oder kunstvoll ausgestattete Bibeln – werden in abgedunkelten Räumen und in speziell klimatisierten Vitrinen ausgestellt. Erstmals sind die 650 altsprachlichen Bibeln der Sammlung „Walter Remy“ zu sehen.

Der dunkle Raum, die Beleuchtung und Klimaanlage sind notwendig, um die wertvollen Gegenstände des Bibelmuseums zu schützen, so die Universität. „Sehr viele Exponate benötigen eine besondere Konservierung. Pergament beispielsweise lebt noch. Es gibt Feuchtigkeit ab und nimmt welche auf. Wir stellen Stücke aus ganz unterschiedlichen Materialien wie Papier, Papyrus, Leder oder Holz aus“, sagt Kustos Dr. Jan Graefe.

Einhaltung klimatischer Bedingungen ist wichtig

Die zwei 13 Meter langen Vitrinen mit jeweils einer integrierten Klimaanlage sind einzigartig, so die Hochschule weiter. In den Vitrinen herrscht ein konstantes Klima zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 45 und 50 Prozent. „Innerhalb von 24 Stunden dürfen sich diese Werte maximal um drei Prozent verändern“, erklärt Graefe.

Museumskustos Dr. Helge Nieswandt muss die Büste des Hermes des Praxiteles (Original in Olympia, gegen 340 v. Chr.) bis zur Eröffnung noch richtig positionieren. © WWU – MünsterView/Heiner Witte

Museumskustos Dr. Helge Nieswandt muss die Büste des Hermes des Praxiteles (Original in Olympia, gegen 340 v. Chr.) bis zur Eröffnung noch richtig positionieren. © WWU – MünsterView/Heiner Witte

Auch das benachbarte Archäologische Museum wird am heutigen Freitag (13.12.2020) wiedereröffnet. Dort investierte die Universität rund 1,5 Millionen Euro. Ergebnis ist eine räumliche Verdopplung des Museums auf nun 500 Quadratmeter. Außerdem ist es barrierefrei zugänglich. „Die ‚Einraum‘-Zeit ist vorbei. Wir sind jetzt ein echtes Museum“, sagt der Kustos des Archäologischen Museums, Dr. Helge Nieswandt.

Beide Museen sind für Besucher dienstags bis sonntags von jeweils 10 bis 18 Uhr geöffnet, an jedem zweiten Freitag des Monats bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei.

wsp

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