14.03.2017

Bildungsstudie: Maximal 32 Kilometer Entfernung zur nächsten Hochschule in Westfalen

Westfalen (wh). Die Zahl der Hochschulen in Westfalen hat sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt. 1990 gab es 24 Universitäten und Fachhochschulen in der Region, 2016 wurden 62 Standorte gezählt, zeigt eine Untersuchung des CHE Centrums für Hochschulentwicklung.

Fachhochschulen sowie Filial-Standorte privater Einrichtungen dominieren bei den Neugründungen seit 1990 in Westfalen. Die meisten Hochschulen eröffneten in Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet, Münster und Bielefeld, doch auch der ländliche Raum profitierte von neuen Einrichtungen. So zum Beispiel das Sauerland mit der FH Südwestfalen und der BiTS Hochschule in Iserlohn. Im Münsterland gründete die Westfälische Hochschule mehrere Standorte, während Ostwestfalen unter anderem durch neue Einrichtungen der Fachhochschule Bielefeld profitierte.

Durch die neuen Standorte wurden geographische Lücken in der westfälischen Bildungslandschaft weitgehend geschlossen, so dass mit wenigen Ausnahmen jede kreisfreie Stadt und jeder Kreis heute über eine Hochschule verfügt. Allein die Einwohner im Hochsauerlandkreis müssen relativ weit zur nächsten Einrichtung fahren: 32 Kilometer Luftlinie ist Hallenberg von der hessischen Universitätsstadt Marburg entfernt, das ist die größte Distanz landesweit.

Die Entwicklung auf Bundes- und Landesebene folgt einem ähnlichen Trend, zeigt die CHE-Studie. So wuchs die Zahl der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen zwischen 1990 und 2016 um 96 auf 145, das ist der stärkste Zuwachs in Deutschland. Nicht mitgezählt wurden jedoch reine Forschungseinrichtungen, staatliche Verwaltungshochschulen und Fernhochschulen.

"Das Studium als Normalfall zeigt sich in Deutschland nicht nur an den Studierendenzahlen, sondern auch am Ortseingangsschild. Mehr als die Hälfte aller Kreise besitzt eine Hochschulstadt und die nächste Hochschule ist für jeden in Deutschland höchstens eine Stunde Fahrtzeit entfernt", bilanzierte CHE Geschäftsführer Jörg Dräger die Analyse.

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft, Wissenschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin