Bochumer Forscher analysieren Überwachungsapp
IT-Sicherheitsforscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben den Code einer chinesischen Überwachungsapp analysiert. Die App muss bei Einreise aus Kirgisien nach West-China auf dem Handy installiert werden.
Einmal installiert kann die App eine digitale Durchsuchung des Mobiltelefone durchführen. Dabei durchforstet das Programm das Handy nach etwa 73.000 bestimmten Dateien, teilt die RUB mit. Außerdem erstellt die App für den Grenzbeamten einen Bericht, der unter anderem die letzten Telefonaktivitäten, Kontakte, SMS-Nachrichten und genutzten Social-Media-Accounts enthält.
„Bei der App handelt es sich um ein Überwachungsinstrument, mit dem man das Handy an der Grenze sehr schnell und effizient nach bestimmten Informationen durchsuchen kann“, folgert Prof. Dr. Thorsten Holz, Leiter des Lehrstuhls für Systemsicherheit am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit der RUB. Die Wissenschaftler analysierten das Programm, das nur unter dem Betriebssystem Android läuft, gemeinsam mit dem Rechercheverbund von NDR und Süddeutscher Zeitung. Ein Leser hatte die Zeitung auf das Verfahren aufmerksam gemacht, bei dem Einreisende ihr entsperrtes Handy an einen Grenzbeamten zur Installation der App übergeben müssen, so die RUB.
wsp