Ob sich eine Person mit SARS-CoV-2 infiziert hat, lässt sich in Tests nachweisen. Das genetische Material wird dazu in einem Thermocycler vervielfältigt. Mit dem in der Studie genutzten Thermocycler sind pro Stunde rund 570 Auswertungen möglich. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
08.07.2020

Corona-Test in 16 Minuten

Bielefelder Forscher haben einen Test auf SARS-CoV-2 entwickelt, der schneller abläuft als herkömmliche Verfahren. Die Methode könnte dazu beitragen, die Testkapazitäten deutlich zu erhöhen, berichtet die Universität Bielefeld.

„Der Test dauert nur rund 16 Minuten“, sagt Professor Dr. Christian Kaltschmidt vom Lehrstuhl für Zellbiologie der Universität Bielefeld. „Die Methode ist zudem günstiger als die herkömmlichen Tests.“ 

Das beschleunigte Verfahren wurde in einer Studie entwickelt. Ebenso wie herkömmliche Corona-Tests nutzt es das genetische Material des Virus als Grundlage und arbeitet mit einem Thermocycler, der von einem niederländischen Unternehmen entwickelt wurde. Das Gerät fährt die Temperatur hoch und runter, um genetisches Material so oft zu reproduzieren, bis das Virus im Test sichtbar ist. Für die Tests auf das Coronavirus schrieben die Entwickler eine Software, die sowohl die benötigte Zeit als auch die Arbeitsschritte verringert. So konnte die Dauer des Tests von bisher zwei Stunden auf 16 Minuten reduziert werden. Die neue Methode könne vor allem dort zum Einsatz kommen, wo schnelle Ergebnisse gefragt sind, berichtet Kaltschmidt.

Beteiligt an der Studie waren das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, die Arbeitsgruppe molekulare Neurobiologie der Universität Bielefeld, das Evangelische Klinikum Bethel sowie der Forschungsverbund Biomedizin Bielefeld OWL.

wsp

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