21.10.2014

Designer-Blut aus Nabelschnur-Stammzellen: Westfälischen Forschern gelingt medizinischer Fortschritt

Münster (wh). Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Münster haben erstmals rote Blutkörperchen aus Stammzellen des Nabelschnurbluts hergestellt. Dieser Erfolg könnte ein wichtiger Schritt sein, um zukünftig im Labor Blutkörperchen zu züchten.

Das Team um die Max-Planck-Forscher Dr. Isabel Dorn und Dr. Holm Zaehres hat im europäischen Fachjournal Haematologica einen neuen Weg zur Herstellung der begehrten Blutkörperchen beschrieben: Die Forscher reprogrammierten spezielle Stammzellen aus dem Nabelschnurblut in induzierte pluripotente Stammzellen, die sich im Labor nahezu unbegrenzt vermehren lassen. Aus diesen Zellen filterten sie anschließend die roten Blutkörperchen heraus.

Bis diese Technologie und die dabei gewonnenen roten Blutkörperchen ihren Einsatz in der Klinik finden, sei noch intensive Forschung notwendig, berichten die Wissenschaftler. Sie hoffen, in Zukunft vor allem Patienten mit seltenen Blutgruppen besser zu versorgen. Denn bislang ist es für Kliniken eine große Herausforderung, ausreichende Mengen an Blutkonserven bereitzuhalten, um Patienten zum Beispiel nach schweren Unfällen oder Operationen zu behandeln.

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