26.03.2012

Detmolder Musikhochschule testet Schallschutzwände für Orchestermusiker

Detmold (wh). Mit Spitzenwerten von über 110 Dezibel kann die Lautstärke in großen Orchestern die Intensität einer Baustelle erreichen. Das belastet nicht nur die Ohren der Musiker, sondern verstößt bei längeren Probezeiten und hohen Lautstärken auch gegen eine EU-Richtlinie zum Lärmschutz von Arbeitnehmern. Neben individuellen Hörschutzlösungen könnte eine Lösung des Problems die Abschirmung besonders belasteter Musiker mit Schallschutzwänden aus Plexiglas und Absorbermatten sein, die derzeit an der Hochschule für Musik in Detmold getestet werden.
In einer Studie ermitteln Detmolder Wissenschaftler, wie wirksam solche Wände sind und wie sie eingesetzt werden können, ohne die Musiker und den Klang der Musik zu stören. "Die Idee ist, die Lautstärkebelastung der Musiker zu reduzieren, die vor besonders lauten Instrumenten sitzen", sagt Dr. Malte Kob, Professor für Theorie der Musikübertragung an der Hochschule für Musik in Detmold, der die Untersuchung zusammen mit der Leiterin des Zentrums für Musikermedizin, Dr. Maria Schuppert, betreut.
Bei einigen Musikern gibt es allerdings noch Vorbehalte gegen die Schallschutzwände. "Zu unserer Arbeit gehört es deshalb auch, die Akzeptanz durch bessere Konzepte zu erhöhen", so Professor Kob. Er geht davon aus, dass Schallschutzschirme oder alternative Maßnahmen in Zukunft häufiger in Berufsorchestern zum Einsatz kommen: "Zumindest in den Proben sollten sie regelmäßig genutzt werden, um die Belastung des Gehörs zu verringern."

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