Energiebergbau: Pumpspeicherkraftwerke könnten auf stillgelegten Zechen entstehen
Westfalen (wh). Das unterirdische Schachtsystem des Ruhrgebietes könnte in Zukunft als Teil von Pumpspeicherkraftwerken dazu beitragen, Strom aus erneuerbaren Energien effektiver zu nutzen. Diese Idee diskutieren am heutigen Mittwoch Wissenschaftler bei einer Tagung der Stiftung Mercator in Essen.
Die Technik soll die großen Höhenunterschiede unter Tage ausnutzen: Bei hohem Strombedarf wird Wasser aus einem hochgelegenen Speicherbecken abgelassen und zur Stromerzeugung über eine Turbine in das unterirdische Rohrsystem abgelassen. Mit überschüssiger Wind- und Solarenergie kann das Wasser wieder gehoben werden. "Die oftmals vernetzten Anlagen im Ruhrgebiet bieten besonders flexible Ausgangsbedingungen für die Pumpspeichertechnik und besitzen ein rechnerisches Potenzial im hohen zwei- bis dreistelligen Megawatt-Bereich", beschreibt Prof. Dr. André Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen die Möglichkeiten.
Wissenschaftler von mehreren Universitäten der Region sowie des Steinkohlenbergbau-Betreibers RAG in Herne wollen die Infrastruktur der stillgelegten Zechen nun erforschen. Ein möglicher Standort für die neuen Pumpspeicherkraftwerke könnte etwa das ehemalige Bergwerk Ost in Hamm sein.