19.12.2013

Federn für menschliche Bewegungen: Bielefelder Wissenschaftler erforschen Roboter „COMAN“

Bielefeld (wh). Der humanoide Roboter "COMAN" kann sich durch mechanische Federn so geschmeidig bewegen wie ein Mensch. Weltweit gibt es nur drei Prototypen, einen davon hat jetzt die Universität Bielefeld erhalten. Die Bielefelder Wissenschaftler arbeiten daran, die Mechanik und Lernfähigkeit des Roboters nach dem Vorbild des Menschen zu gestalten.

Bisher haben sich Roboter häufig starr und wenig flexibel bewegt. Mit dem EU-Forschungsprojekt "AMARSi" (übersetzt: Adaptive modulare Kontrollarchitekturen für reichhaltige motorische Fähigkeiten), das von der Universität Bielefeld koordiniert wird, sollen Humanoide entwickelt werden, die vielfältige motorische Fähigkeiten haben.

Umgesetzt wird das Vorhaben mit speziellen Federn, die sich in einem Großteil der Roboter-Antriebe befinden. "Dadurch ist 'COMAN` unempfindlich gegen Stöße. Schubser und Anrempler machen ihm nichts aus – er gleicht sie mit seiner Federung aus und bleibt stehen", sagt Prof. Jochen Steil vom Forschungsinstitut für Kognition und Robotik der Uni Bielefeld. Der Name "COMAN" leitet sich von "Compliant Humanoid" ab, was übersetzt so viel heißt wie nachgiebiger oder fügsamer Humanoid.

"Unsere Forscher haben dazu beigetragen, dass 'COMAN` jetzt schnell vielfältige Bewegungen und Aufgaben, wie zum Beispiel einen Luftballon zu verfolgen, lernen wird", so Steil. Dadurch soll diese Art von Roboter zukünftig vielseitiger einsetzbar sein als bisherige Modelle.

Die beiden weiteren "COMAN"-Exemplare werden in Italien und in der Schweiz erforscht.

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