Grabung: Tierzahn-Schmuckfunde beschäftigen LWL-Archäologen
Erwitte (wh). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind bei Grabungen in Erwitte (Kreis Soest) auf eine ungewöhnliche Menge an Schmuck aus Tierzähnen gestoßen.
Bislang können sich die Wissenschaftler die Entdeckung in drei Grabanlagen aus der Jungsteinzeit noch nicht erklären. "Es scheint so, als hätte die Population hier eine ganz besondere Vorliebe für diese Sorte Schmuck gehabt", sagt LWL-Archäologin Dr. Eva Cichy, "ob das Zeichen einer bestimmten Sippen-Zugehörigkeit oder anderen Faktoren zu verdanken ist, das versuchen wir unter anderem in den nächsten Monaten heraus zu bekommen".
Seit 2009 werden die zwischen 4800 und 5500 Jahre alten Gräber in der Soester Börde von Archäologen des LWL, der Westfälischen Wilhelms Universität Münster sowie von Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten untersucht. Die Grabungskampagne ist damit eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit, das derzeit in Westfalen läuft.