„I-Männchen“ oder „ABC-Schützen“: Sprachforscher erstellen Westfalenkarte der Bezeichnungen
Westfalen (wh). Wenn in wenigen Tagen die Schule beginnt, dann werden die meisten Erstklässler in Westfalen "I-Männchen" genannt. In Ostwestfalen hingegen, gehen die "ABC-Schützen" zum ersten Mal zum Unterricht und in Minden-Lübbecke "de Lüttken".
Eine Landkarte der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt nun die regionalen Unterschiede bei den Bezeichnungen für Erstklässler.
Grund dafür, dass es so viele "I-Männchen" oder auch "I-Männkes" in der Region gibt, läge daran, dass die Schulanfänger ihre Schreibübungen früher mit dem kleinen i begannen, erklärt Dr. Markus Denkler, Geschäftsführer der Mundart-Kommission.
Dass das "I-Dötzchen" auf der Karte nicht vorkommt, ist kein Zufall, erklärt der Sprachforscher: "Es stammt aus dem Rheinland. Das 'I-Dötzchen' hat aber in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Karriere gemacht, mittlerweile hat es sogar bis nach Süddeutschland Verbreitung gefunden."