Die Studierenden kehren an die Fachhochschulen zurück, auch an die TH OWL. Foto: TH OWL
24.09.2021

Im Übergangssemester

Nach drei Online-Semestern kehren Studierende in diesen Tagen an die Fachhochschulen zurück. Möglichst viele Lehrveranstaltungen sollen vor Ort stattfinden. 

Mehr als 2800 Studierende haben in dieser Woche ihr Studium an der FH Dortmund aufgenommen. Die Erstsemesterbegrüßung fand per Livestream digital statt. Möglichst viele Lehrveranstaltungen sollen aber vor Ort in den FH Gebäuden gehalten werden. Dabei gilt die „3G“-Regel: Geimpfte, genesene oder negativ auf das Corona-Virus getestete Studierende können teilnehmen. Große Vorlesungen müssen die Studierenden vorläufig aber noch vor dem Bildschirm verfolgen. Diese finden im Wintersemester in der Regel noch digital statt, heißt es von der FH Dortmund.

„3G“-Nachweis notwendig

Rund 1500 Studierende starten am 1. Oktober in ihr erstes Semester an der Westfälischen Hochschule mit Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt. Insgesamt sind rund 9000 Studierende eingeschrieben. Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann spricht von einem „Übergangssemester“. Während in den vergangenen 18 Monaten nur wenige Veranstaltungen in Präsenz stattfinden konnten, sollen im Wintersemester ungefähr 60 Prozent der Veranstaltungen in der Hochschule angeboten werden. Vor allem Praktika, Übungen und Seminare mit einem hohen Praxisbezug sollen in Präsenz abgehalten werden. Zutritt haben dort ebenfalls nur Studierende mit einem „3G“-Nachweis. „Vorlesungen, in denen gewöhnlich 150 Studierende und mehr sitzen, bleiben weiter digital“, so Kriegesmann. Welches Seminar in welchem Modus unterrichtet wird, entscheiden die Fachbereiche selbst: „Die Hochschulleitung gibt lediglich die Leitlinien vor.“

Ziel an der Westfälischen Hochschule sei es jedoch, zum nächsten Sommersemester wieder im „Normalbetrieb“ zu sein, sagt der Hochschulpräsident: „Wir sind eine Präsenzhochschule und wollen Studienbetrieb vor Ort organisieren. Wir werten derzeit unsere Erfahrungen aus dem Distanzbetrieb aus und werden dann entscheiden, an welchen Stellen digitale Elemente als Ergänzung und Weiterentwicklung der Lehre sinnvoll sein können.“

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule. Foto: Westfälische Hochschule

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule. Foto: Westfälische Hochschule

Die Technische Hochschule (TH) OWL will nach drei coronabedingten Online-Semestern bis zu 85 Prozent der Lehre im Präsenzbetrieb mit „3G“-Regel anbieten. Nicht nur die Studierenden, sondern auch die Lehrenden freuen sich auf einen „annähernd normalen Studienbetrieb“, heißt es dort. Online-Seminare sollen demnach nur ausnahmsweise „in begründeten Einzelfällen“ stattfinden. Internationale Masterstudiengänge bilden dabei aber Ausnahmen. So könnten nicht alle ausländischen Studierenden nach Deutschland einreisen; daher bleibt es hier vorerst beim Digitalmodus.

Herausforderung Wohnungssuche

Auch die Studierenden aus der Region und anderen Teilen Deutschlands stehen beim ersten Präsenzsemester seit rund eineinhalb Jahren vor besonderen Herausforderungen. Nachdem viele den Corona-Lockdown an den Heimatorten verbracht haben, suchen nun neben Erstsemestern auch Studierende höherer Semester in den Hochschulstädten nach Wohnungen und WG-Zimmern. Nicht nur in großen Hochschulstädten wie Münster, Bochum und Dortmund ist gerade günstiger Wohnraum knapp. So ruft der Präsident der TH OWL, Prof. Dr. Jürgen Krahl, Vermieter in Detmold, Lemgo und Höxter dazu auf, freie Wohnungen gezielt Studierenden anzubieten. Erfahrungsgemäß gäbe es einige Leerstände in den Städten, bemerkt er. „Wir möchten hiermit einen Anstoß geben, den jungen Menschen diesen Wohnraum anzubieten.“

wsp, Annette Kiehl

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