11.02.2013

Inklusion: Immer mehr behinderte Kinder besuchen Regelschulen

Westfalen (wh). Die Zahl der Schüler, die gemeinsam in Inklusionsklassen unterrichtet werden, hat sich in den vergangenen fünf Jahren in Westfalen mehr als verdoppelt. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt IT.NRW auf Anfrage des Nachrichtenservice Westfalen bereit gestellt hat. Lernten im Schuljahr 2006/07 in Westfalen 8,45 Prozent (4771) aller förderbedürftigen Schüler der Region in Inklusionsklassen, ist der Anteil im Schuljahr 2011/12 auf 18,5 Prozent (10.614) gestiegen.

Damit liegt Westfalen im Landestrend: 2006/07 besuchte etwa jeder zehnte Förderschüler in NRW eine Inklusionsklasse (10,27 Prozent / 11.765). 2011/12 waren es 19,28 Prozent (22.584). Dadurch ist der Schüler-Anteil der Förderschulen in NRW von 89,73 Prozent auf 80,72 Prozent gesunken. Insgesamt ist die Zahl der förderbedürftigen Schüler landesweit und in Westfalen in den vergangenen Jahren mit 117.116 beziehungsweise 57.430 (2011/12) annähernd konstant geblieben.

Die Bestrebung, behinderten Menschen durch Inklusion Zugang zu allen Lebensbereichen zu ermöglichen, gibt es verstärkt seit 2009. Ausschlaggebend war die UN-Behindertenrechtskonvention, die es sich zum Ziel macht, behinderten Menschen eine "gleichberechtigte Teilhabe beziehungsweise Teilnahme am gesellschaftlichen Leben" zu ermöglichen. Sie wurde von der Bundesregierung, der EU und 100 weiteren Staaten als verbindlich anerkannt. Ab 2015 soll in Deutschland jedes behinderte Kind den Rechtsanspruch auf eine freie Schulwahl haben.

Eine Statistik zu diesem Thema finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/Westfalen-heute/statistiken/

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