14.12.2010

LWL arbeitet Misshandlungen in westfälischen Kinderheimen auf

Münster (wh). Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Wolfgang Kirsch, hat alle ehemaligen Heimkinder, die in westfälischen Heimen Gewalt und Zwangsarbeit erleben mussten, um Entschuldigung gebeten. "Es muss verhindert werden, dass sich derartige Zustände in den Erziehungseinrichtungen auch nur annähernd wiederholen können", sagte Kirsch ihm Rahmen einer Tagung in Münster.
Dabei stellte der LWL-Direktor eine wissenschaftliche Dokumentation zur Heimerziehung zwischen 1945 und 1980 vor. Diese arbeitet die Situation der Kinder und Jugendlichen in westfälischen Heimen und die Rolle des LWL als Heimbetreiber, Aufsichtsbehörde und "Maßnahmeträger" auf.
"In den 1950er und 1960er Jahren herrschte in den Heimen ein autoritärer Erziehungsstil. Statt einer pädagogischen Betreuung, die auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet war, gab es oft eine bloße Massenabfertigung mit den Schwerpunkten Arbeit, Disziplinierung, Zucht und Ordnung", nennt Professor Bernd Walter, Leiter des beauftragten LWL-Institutes für westfälische Regionalgeschichte, die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung.

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