Mehr Lehrer für Schulen in herausfordernder Lage gewinnen ist das Ziel eines neuen Stipendiums im Ruhrgebiet. Symbolbild: pixabay
13.09.2023

Neues Lehramtsstipendium Ruhr

Mit dem „Lehramtsstipendium Ruhr“ wollen Stiftungen, Universitäten und das Land NRW mehr Lehrkräfte für „Schulen in herausfordernder Lage“ im Ruhrgebiet gewinnen.

Die RAG-Stiftung stellt für das Projekt mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen in den Jahren ab 2024 und 2025 Lehramtsstudierende an den drei Hochschulen der Universitätsallianz (UA) Ruhr in Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund unterstützt werden. Sie sollen 300 Euro pro Monat erhalten. Die Umsetzung des Programms koordiniert die Ruhr-Universität Bochum. Unterstützung kommt von der Wübben Stiftung Bildung, die zudem Geld für die Vernetzung der Stipendiatinnen und Stipendiaten bereitstellt, so das NRW-Schulministerium.

„Das ‚Lehramtsstipendium Ruhr‘ wird dazu beitragen, auch in herausfordernder Lage des Ruhrgebiets faire Bildungschancen zu sichern. Indem wir gezielt Schulen unterstützen, die besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, folgen wir einmal mehr dem Ansatz, Ungleiches ungleich zu behandeln“, sagt Schulministerin Dorothee Feller.

Anreize für angehende Lehrer schaffen

Viele Schulen im Ruhrgebiet haben Probleme, Lehrerstellen zu besetzen. Frisch ausgebildete Lehrkräfte bewerben sich eher in anderen Regionen. Der aktuelle Lehrermangel hat die Situation weiter verschärft. Daher hatte das Schulministerium nach den Sommerferien Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel aus dem Münsterland ins Ruhrgebiet abgeordert. Das neue Stipendium soll Anreize für angehende Lehrkräfte schaffen, ihre Ausbildung an Schulen in herausfordernder Lage zu starten.

„Gerade an Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet gibt es überproportional viele junge Menschen, die traditionell von Ausbildungschancen und Arbeitsplätzen im Bergbau profitiert hätten. Durch unser gemeinsames Stipendienprogramm werden dringend benötigte Lehrkräfte für genau diese Schulen gewonnen und dort eingesetzt. Diese Verbesserung der Bildungschancen kommt zahlreichen Kindern zugute, die von der Kontinuität der Lehrkräfte-Betreuung profitieren. Und es ist ein nachhaltiger Beitrag zur Bildungsförderung und Fachkräftesicherung im Ruhrgebiet“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung.

Engagement schon währende des Studiums

Zusätzlich zur finanziellen Förderung umfasst das Lehramtsstipendium Ruhr ein besonderes Studienprofil, das von der UA Ruhr entwickelt wird, um die Stipendiaten über das reguläre Lehramtsstudium hinaus gezielt auf die Arbeit an Schulen in herausfordernder Lage vorzubereiten, heißt es weiter. Schon während des Studiums sollen sich die Stipendiaten als Lernhelfer gezielt an den Schulen engagieren, an denen der Unterstützungsbedarf besonders groß ist. Später sollen sie auch ihr Referendariat an diesen Schulen antreten. Eine Verpflichtung an diesen Schulen zu unterrichten, ist das Stipendium aber nicht.

jüb, wsp

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