RUB-Mediziner entwickeln neue Behandlungsmethode gegen Bauchfellkrebs
Westfalen (wh). Mediziner der Ruhr-Universität Bochum haben eine neue Methode entwickelt, um Krebsgeschwüre im Bauchraum besser zu behandeln. Mit einem neuen Gerät vernebeln sie das Chemotherapeutikum, das den Tumor schrumpfen lassen soll, direkt in der Bauchhöhle anstatt es in die Blutbahn zu leiten. Erste Ergebnisse sind nach Angaben der Universität ermutigend: In Einzelfällen sei ein Rückgang der Tumore gelungen.
Die neue Methode wurde im RUB-Klinikum Marienhospital in Herne entwickelt. Sie soll dazu beitragen, dass das Chemotherapeutikum tiefer in das Tumorgewebe eindringt. Druck hilft dabei, dass jeder Winkel der Bauchhöhle erreicht wird. Bei der konventionellen Behandlung über eine Fusion ist das Problem, dass nur ein kleiner Teil des Chemotherapeutikums in dem Gewebe ankommt.
Bisher wurde die Vernebelung im Rahmen sogenannter Heilversuche bei Patienten im Endstadium ihrer Krankheit angewandt. Eine Studie mit 50 Patienten soll nun zeigen, ob sich die Ergebnisse statistisch belastbar nachweisen lassen können.
"Wir werden mit unserem Verfahren in den meisten Fällen den Krebs nicht heilen können", unterstreicht Prof. Marc Reymond. "Aber wir können ein bisschen mehr Zeit und Lebensqualität zurückgeben – das ist für die Patienten, die verzweifelt und ohne Hoffnung zu uns kommen, unendlich viel."