25.05.2012

Schulbuchuntersuchung: Schüler in Westfalen lernen nur wenig über ihre Heimat

Westfalen (wh). Gymnasiasten in Westfalen lernen in der Schule nur wenig über ihren eigenen Landesteil. Laut einer Untersuchung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist in den Erdkunde-Lehrbüchern, die in NRW zugelassen sind, weitaus mehr über das Rheinland zu lesen als über Westfalen.
Für die Studie wertete die Geografische Kommission des LWL 59 Lehrbücher aus, die an weiterführenden Schulen benutzt werden. Das Ergebnis: Besonders in den Büchern, die an Gymnasien verwendet werden, ist Westfalen unterrepräsentiert. So widmen sich von 105 regionalen Themen 76 dem Rheinland und 29 dem westfälischen Landesteil.
Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass die meisten Bücher das Bild vermitteln, Industrie und Handel spielten in Westfalen kaum eine Rolle und die Region sei ausschließlich ländlich geprägt. "Schüler müssen den Eindruck gewinnen: Rheinländer leben in der Stadt, Westfalen auf dem Land", schreibt Untersuchungsautor Peter Wittkampf im Westfalenspiegel, der am 2. Juni 2012 erscheint und ausführlich über die Studie berichtet.
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch nahm die Erhebung zum Anlass, Landesschulministerin Sylvia Löhrmann vorzuschlagen, das Genehmigungsverfahren für neue Lehrwerke zu ergänzen. "Wir müssen alles dafür tun, dass Westfalen richtig dargestellt wird und auch unserem Landesteil der gebührende Platz in den Schulbüchern eingeräumt wird", so Kirsch.

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