02.01.2015

Stasi-Spionage an West-Universitäten: Forschungsprojekt startet in Münster

Münster (wh). Historiker der Universität Münster untersuchen, welche Ziele die Stasi mit der Bespitzelung von westdeutschen Universitäten verfolgte und zu welchen Erkenntnissen die 170 "West-IM" dort gelangten. Das Forschungsprojekt "Spionage an der Universität. Wirken und Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit an westdeutschen Hochschulen (1971 " 1989)" läuft von 2015 bis 1018.

Hintergrund ist, dass Universitäten in Westdeutschland für die Auslandsspionage der Stasi wichtig waren. Die Universität Münster galt dabei als "Kaderschmiede für Kapitalismus". Der IM ("Inoffizielle Mitarbeiter") "Park" arbeitete als Bibliothekar an der Hochschule und berichtete seit 1974 regelmäßig dem Ministerium für Staatssicherheit über Professoren und Studierende, sammelte Studentenzeitungen und schrieb Namen aus Unterschriftenlisten und Protestbriefen ab.

Der Nutzen und die Auswirkungen der Spionage werden in den nächsten drei Jahren wissenschaftlich durchleuchtet. Neben der Universität Münster werden auch die Universitäten Bremen, Kassel und Kiel untersucht. Es ist das erste Mal, dass die Stasi-Westarbeit an Hochschulen umfangreich erforscht wird.

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