13.12.2016

U3-Betreuung: Quoten in westfälischen Städten weichen deutlich voneinander ab

Westfalen (wh). Bei den Betreuungsquoten für Kinder unter drei Jahren gibt es in den westfälischen Städten deutliche regionale Unterschiede. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Erhebung des Statistischen Bundesamtes mit Daten vom 1. März 2016 hervor.

Demnach verzeichnet Münster mit einer U3-Betreuungsquote von 35,1 Prozent den höchsten Wert in ganz Nordrhein-Westfalen. Auch in den Kreisen Coesfeld und Steinfurt liegen die Quoten über 30 Prozent. Ganz anders sieht die Situation im Ruhrgebiet aus: In Städten wie Hagen (18,6 %), Gelsenkirchen (20,5 %) oder Bottrop (20,8 %) wird im Schnitt nur jedes fünfte Kleinkind unter drei Jahren in einer Kita oder in der Tagespflege betreut. Den landesweit niedrigsten Wert verzeichnet Duisburg mit 17,6 Prozent.

Ein Grund für die regionalen Abweichungen ist nach Ansicht von Experten das unterschiedliche Platzangebot sowie die generelle Finanzsituation in den westfälischen Städten. "Da Kindertagesbetreuung weitgehend von den Kommunen finanziert wird, entscheiden diese darüber, wie viele neue Betreuungsplätze im jeweiligen Jahr geschaffen werden sollen", erläutert Dr. Martin R. Textor vom Würzburger Institut für Pädagogik und Zukunftsforschung. Zu bedenken sei dabei, "dass Hagen eine "arme` und Münster eine "reiche` Stadt ist. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab einem Jahr gilt aber für alle Kinder und damit für alle Kommunen", so der Erziehungswissenschaftler gegenüber dem Nachrichtenservice "Westfalen heute".

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