03.07.2018

Westfalenstudie: Strategien gegen drohenden Fachkräftemangel entwickeln

Westfalen (wh). In Westfalen begegnen sich vielfältige Herausforderungen, die der demographische Wandel bundesweit stellt, auf engem Raum. Einige Entwicklungen verlaufen in der Region jedoch untypisch, zeigt die neue Studie „Eine Region, viele Aussichten – Wie der demographische und wirtschaftliche Wandel Westfalen fordert.“

Die Untersuchung des Berlin-Instituts zeichnet ein heterogenes Bild von Westfalen: Während die Universitätsstadt Münster rasant wächst und junge Menschen anzieht, sind die Bewohner im Ruhrgebiet im Schnitt einige Jahre älter. Die Großstädte an Emscher und Ruhr kämpfen immer noch mit einer hohen Arbeitslosigkeit, während vielen Betrieben im ländlichen Süd- und Ostwestfalen zunehmend die Arbeitskräfte ausgehen.

Einige Ergebnisse der Studie widersprechen gängigen Annahmen: „In Westfalen sehen wir, dass wirtschaftlich erfolgreiche Regionen mit guten Arbeitsmöglichkeiten nicht automatisch auch junge Menschen halten oder gewinnen können“, sagt Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts. Gerade für Südwestfalen, wo zahlreiche Weltmarktführer gut bezahlte Arbeitsplätze bieten, sei der demographische Wandel eine große Herausforderung: Die geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in Rente, während es weniger junge Leute gibt und ein Teil dieser potenziellen Nachwuchskräfte in die Großstädte abwandert.

Die Studie stellt mögliche Strategien und Modellprojekte vor, um dieser Entwicklung zu begegnen: Innovative Mobilitätslösungen für Pendler, flexible Betreuungsangebote, um Beruf und Familie vereinbaren zu können, sowie Weiterbildungen für ältere Arbeitnehmer zählen dazu. Regionale Kooperationen, zum Beispiel zwischen dem industriell geprägten Südwestfalen und der IT-Hochburg Dortmund, gelten ebenfalls als vorbildlich.

Die Studie wurde vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung erstellt. Die Westfalen-Initiative und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) haben die Untersuchung gefördert.

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